München - Der Maschinenbau- und Lastwagenkonzern MAN prüft laut einem Pressebericht die Übernahme des Nutzfahrzeuggeschäfts von VW in Brasilien. Dies könne noch in diesem Jahr geschehen, schreibt das Magazin "Euro am Sonntag" in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf eine mit den Vorgängen vertraute Person. Außerdem dächten die Münchner an den Bau eines eigenen Motorenwerkes in Brasilien. Ein Sprecher von MAN wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.

VW hatte am Donnerstag angekündigt, in der kommenden Woche die angekündigte Mehrheitsübernahme beim schwedischen Lastwagenbauer Scania zu vollziehen. VW hatte sich Anfang März mit dem zweiten Scania-Großaktionär Wallenberg geeinigt, für 2,8 Milliarden Euro dessen 30-Prozent-Paket an Scania zu übernehmen. Der Anteil von VW steigt dadurch von 38,0 auf 68,6 Prozent der Stimmrechte. Weitere 17 Prozent hält MAN, wo VW mit fast 30 Prozent ebenfalls größter Anteilseigner ist.

Seit Monaten wird immer wieder über eine Zusammenführung des Lkw-Geschäfts von MAN, Scania und VW spekuliert. VW-Chef Winterkorn hatte zuletzt aber klargestellt, die beiden Marken Scania und MAN auf keinen Fall beschädigen zu wollen. Es könnten aber Synergien zwischen den einzelnen Marken gehoben werden. Über mögliche Kooperationen solle im weiteren Jahresverlauf gesprochen werden, voraussichtlich im Herbst. (APA/dpa)