Tiflis - Die abtrünnige georgische Region Südossetien hat eine Vermittlung unter Führung der Europäischen Union abgelehnt. Der Vorschlag aus Brüssel sei ungeeignet gewesen, sagte der stellvertretende Ministerpräsident der separatistischen Regierung Südossetiens, Boris Tschotschijew, am Samstag der Nachrichtenagentur AP. Tschotschijew kritisierte, dass die EU keinen Vertreter der russischen Republik Nordossetien zu den Gesprächen einladen wollte, obwohl dort der Großteil der rund 80.000 Vertriebenen Zuflucht gesucht habe.

Falscher Verhandlungspartner

Darüber hinaus sei der georgische Unterhändler der falsche Verhandlungspartner. Mit ihm könne der Konflikt nicht gelöst werden, sagte Tschotschijew. Am Freitag hatte Abchasien, eine weitere nach Eigenständigkeit strebende georgische Region, einen Vermittlungsvorschlag von Außenminister Frank-Walter Steinmeier abgelehnt. Hintergrund war der von Abchasien geforderte unverzügliche Abzug georgischer Truppen aus der Region.

Die beiden Regionen haben sich in den frühen 1990er Jahren von Georgien abgespalten und sind seither de facto unabhängig. Der georgische Präsident Michail Saakaschwili bemüht sich um die Wiedereingliederung der Regionen, die wiederum enge Beziehungen zu Russland pflegen. (APA/AP)