Harare - Südafrikas Präsident Thabo Mbeki will in Simbabwe nicht mehr nur als Einzelperson vermitteln, sondern hat die Gründung eines Teams angeregt. Diesem sollten Vertreter der Afrikanischen Union, der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft und der Vereinten Nationen angehören, wie aus einer kurzen Erklärung der AU hervorgeht, die Reuters am Samstag vorlag. Die AU unterstütze die Bildung einer solchen Gruppe, hieß es darin weiter. Auch Simbabwes Oppositionschef Morgan Tsvangirai zeigte sich offen und sprach von einem positiven Schritt.

Mbeki war bisher alleine als Vermittler zwischen der simbabwesischen Regierung unter Präsident Robert Mugabe und Oppositionsführer Tsvangirai tätig. Kritiker werfen dem Südafrikaner vor, seine sogenannte "stille Diplomatie" habe zu keinen sichtbaren Erfolgen geführt. Zudem wird Mbeki nachgesagt, Mugabe nahe zu stehen. Tsvangirai selbst hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen, dass die AU einen eigenen Vermittler schickt. Erst dann könne es "substanzielle" Gespräche mit dem Mugabe-Lager geben.

Der autokratische Staatschef war unlängst in einer umstrittenen Wahl im Amt bestätigt worden. Tsvangirai von der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) erkennt den Sieg wie viele westliche Staaten nicht an und verweist darauf, dass er im ersten Wahlgang im März deutlich mehr Stimmen erhalten habe als Mugabe. An der Stichwahl hatte er aus Protest gegen die Gewalt im Land dann gar nicht erst teilgenommen. (Reuters)