Colombo - Regierungstruppen haben nach eigenen Angaben im Norden Sri Lankas eine strategisch wichtige Stadt erobert. Wie das Verteidigungsministerium am Sonntag mitteilte, sei die rund 300 Kilometer nördlich von Colombo gelegenen Küstenstadt Iluppaikkadavai nach 21 Jahren unter Kontrolle der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) eingenommen worden. Damit habe das Militär einen bedeutenden Nachschubweg der LTTE abgeschnitten.

Bei dem vorangegangenen 48-stündigen Gefecht seien mindestens 15 LTTE-Kämpfer ums Leben gekommen. Bei Kämpfen am Samstag wurden 16 Aufständische getötet. Zu den Gefechten kam es nach Militärangaben in den Bezirken Mannar und Vavuniya. Ein Soldat sei in Mannar von einem Scharfschützen getötet worden.

Vor einer Woche hatte ein Militärsprecher erklärt, die Armee rücke immer weiter in die von der LTTE kontrollierte Region im Norden Sri Lankas vor. Nach Armeeangaben dominieren die Rebellen inzwischen nur noch die beiden nördlichen Distrikte Kilinochchi und Mullaitivu. Im Juli vergangenen Jahres hatten die Streitkräfte den Osten des Landes nach mehreren Jahren in LTTE-Hand wieder unter Kontrolle gebracht.

Die Rebellen kämpfen seit 1983 für einen unabhängigen Staat der tamilischen Minderheit. Seit Aufkündigung des Waffenstillstands zu Jahresbeginn versucht die Armee die LTTE militärisch zu zerschlagen. In den vergangenen Monaten haben die Streitkräfte ihre Offensive gegen die Rebellen im Nordosten des Landes ausgeweitet. Insgesamt starben in dem Bürgerkrieg bisher etwa 70.000 Menschen. (APA/dpa/AP)