Sao Paulo - Einen Monat nach dem spektakulären Kunstraub im brasilianischen São Paulo hat die Polizei einen der beiden geklauten Picasso-Stiche sichergestellt. Ein mutmaßliches Mitglied der Räuberbande, ein 30-jähriger Mann, wurde in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Itaquera, östlich von São Paulo, festgenommen, wie die Polizei mitteilte.

Bei der Durchsuchung seines Wohnhauses sei das Werk "Der Maler und sein Model" des spanischen Malers Pablo Picasso gefunden worden. Der Stich aus dem Jahr 1963 war demnach unter dem Dach des Hauses versteckt. Der Verdächtige gestand seine Beteiligung an dem Raub vom 12. Juni, den drei bewaffnete Männer am hellichten Tag in Sao Paulo verübt hatten.

Unmaskierte Räuber

Die Diebesbande hatte im Museum Estacao Pinacoteca außer dem nun sichergestellten Werk den Picasso-Stich "Minotaurus, Trinker und Frau" (1933) gestohlen sowie zwei Werke der brasilianischen Maler Lasar Segall und Emiliano Di Cavalcanti. Das Kultursekretariat von São Paulo schätzte den Wert der Werke auf umgerechnet rund 400.000 Euro. Die unmaskierten Räuber waren von Sicherheitskameras gefilmt worden, so dass die Polizei gezielt nach den Tätern fahnden konnte.

Bereits im Dezember war Picassos "Porträt von Suzanne Bloch" aus dem Jahr 1904 zusammen mit einem Werk des Brasilianer Candido Portinari aus dem Kunstmuseum von São Paulo geklaut worden. Die beiden Bilder im Wert von rund 35 Millionen Euro wurden im Jänner wiedergefunden und dem Kunstmuseum zurückgegeben, das sein Sicherheitssystem verstärkte. (APA)