Singapur - Die burmesische Oppositionsführerin Aung San
Suu Kyi wird möglicherweise in sechs Monaten aus dem Hausarrest
entlassen. Dies habe der burmesische Außenminister Nyan Win während
eines Treffens der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN) am
Sonntag angedeutet, erklärte dessen singapurischer Kollege George
Yeo. Nyan Win habe gesagt, dass ein politischer Gefangener nach den
Gesetzen des Landes bis zu sechs Jahre festgehalten werde dürfe. Dies
sei im Fall Suu Kyi in etwa einem halben Jahr der Fall.

Hausarrest im Juni verlängert

Auf die Frage von Journalisten, ob dies bedeute, dass die
Friedensnobelpreisträgerin nach Ablauf der sechs Jahre freikommen
könne, sagte Yeo: "Das ist keine inakkurate Schlussfolgerung". Die
ASEAN habe "tiefe Enttäuschung" darüber ausgedrückt, dass die
bermesische Militärregierung den Hausarrest Suu Kyis erst im Juni ein
weiteres Mal verlängert habe.

Die 63-Jährige war mehr als zwölf der vergangenen 18 Jahre im
Gefängnis oder stand unter Hausarrest. Suu Kyis Partei, die Nationale
Liga für Demokratie (NLD), gewann 1990 eine Parlamentswahl, die
Militärregierung hat den Sieg jedoch nie anerkannt und die
Demokratiebewegung blutig niedergeschlagen. (APA/AP)