Rio de Janeiro - Hunderte tote Pinguine an brasilianischen Stränden geben den Wissenschaftlern Rätsel auf. Sie stammen vermutlich aus der Antarktis und Patagonien und wurden von starken Meeresströmungen nach Norden getrieben.

Das ist an sich noch nichts Ungewöhnliches. Überrascht sind die Experten aber vom Ausmaß des Pinguinsterbens, das in diesem Jahr einen Rekord erreicht. Thiago Muniz, Tierarzt am Zoo von Niteroi, vermutet, dass Überfischung immer mehr Wasservögel zwingt, auf der Suche nach Nahrung weiter von der Küste wegzuschwimmen. Dadurch gerieten sie in die Strömung, der sie nichts entgegenzusetzen hätten.

Andere Wissenschaftler verweisen auf den Klimawandel. Die Erderwärmung beeinflusse die Meeresströmungen, die See werde rauer, sagt Erli Costa, Biologe an der Universität von Rio de Janeiro. Insbesondere Jungtiere, die gerade das Nest verlassen hätten, seien dafür nicht kräftig genug. Aber nicht nur Pinguine, auch über 400 verendete Vögel, überwiegend Jungtiere wurden an die Küste des Staates Rio de Janeiros  angespült. (APA)