Washington/Addis Abeba - Auf die zwischen den
politischen Kontrahenten in Simbabwe unterzeichnete Grundsatzeinigung
gibt es unterschiedliche Reaktionen. Während sich die USA
zurückhaltend zeigten, begrüßten UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und
die Afrikanische Union die Vereinbarung.

"Vehikel für die Aufnahme von Verhandlungen"

Die Verhandlungen hätten noch nicht begonnen, sagte ein Sprecher
des US-Außenministeriums, Gonzalo Gallegos, in Washington.
"Wir unterstützen einen Verhandlungsprozess, der dazu führt, den vom
simbabwesischen Volk ausgedrückten Willen umzusetzen", sagte
Gallegos. Das von den Parteiführern unterzeichnete Abkommen sei
lediglich ein Vehikel für die Aufnahme von Verhandlungen. Die
US-Regierung werde das weitere Vorgehen in Simbabwe genau beobachten.

UNO-Generalsekretär Ban begrüßte dagegen den historischen
Durchbruch im erbitterten politischen Konflikt in Simbabwe. Er
bestärke alle Seiten darin, ernsthafte Verhandlungen zu führen und
langfristige Lösungen für die politische Krise zu finden, hieß es in
einer Erklärung, die am Montag in New York verbreitet wurde. Auch die
drängenden wirtschaftlichen und humanitären Probleme der Menschen in
Simbabwe sollten dabei angepackt werden, sagte der UNO-Chef. Die
Vereinten Nationen unterstützten die Vermittlung des südafrikanischen
Präsidenten Thabo Mbeki durch die vor kurzem gegründete
Referenzgruppe.

Afrikanische Union begrüßt Vereinbarung

Auch die Afrikanische Union begrüßte die Vereinbarung. Laut einer
in Addis Abeba veröffentlichten Erklärung gratulierte
AU-Kommissionspräsident Jean Ping den Parteien in Simbabwe und
forderte sie auf, "auf dieser positiven Entwicklung aufzubauen und in
Richtung einer dauerhaften und einvernehmlichen Lösung
voranzuschreiten". Die Unterzeichnung des Abkommens sei "ein
entscheidender Schritt für die Bemühungen um eine Überwindung der
Krise in Simbabwe und für die Förderung der nationalen Versöhnung".

Simbabwes Präsident Robert Mugabe und Oppositionsführer Morgan
Tsvangirai hatten zuvor in Harare eine Grundsatzeinigung
unterzeichnet, welches die Aufnahme formeller Verhandlungen zur
Überwindung der Krise vorsieht. Tsvangirai sprach von einer
"historischen Gelegenheit" für Simbabwe. Mugabe kündigte eine
Änderung der Verfassung an. Die beiden Politiker reichten sich bei
der Zeremonie die Hände. Auch der Chef der MDC-Splittergruppe, Arthur
Mutambara, unterzeichnete die Vereinbarung. Das Abkommen sieht bis
zum Abschluss der Verhandlungen eine Frist von zwei Wochen vor. (APA/dpa)