Bakuba - Vier Anschläge in der irakischen Hauptstadt Bagdad haben am Montag mindestens 24 schiitische Pilger das Leben gekostet. Mindestens 72 weitere Menschen wurden verletzt, wie die Polizei mitteilte. Drei Selbstmordattentäterinnen und eine am Straßenrand abgelegte Bombe zielten nach Polizeiangaben in kurzem Abstand auf die Teilnehmer einer Wallfahrt zu Ehren eines im achten Jahrhundert verstorbenen Heiligen, Imam Mussa al-Kadhem.

1.000 Pilger wurden vor drei Jahren zu Tode getrampelt

Vor drei Jahren war es bei dieser Wallfahrt zu einer Massenpanik auf der in der Nähe des Mausoleum gelegenen Brücke der Imame gekommen. Damals wurden rund 1.000 Menschen zu Tode getrampelt, oder sie stürzten in den Fluss, nachdem sich das Gerücht verbreitet hatte, Selbstmordattentäter seien unter den Pilgern.

Erst am Sonntag waren in Madain südlich von Bagdad sieben schiitische Pilger auf dem Weg nach Bagdad erschossen worden. Die Behörden rechneten mit mehreren zehntausend Pilgern und haben die Sicherheitsmaßnahmen in der Stadt verschärft.

Weibliche Bürgerwehr-Brigade

Von Frauen wurden Selbstmordanschläge bisher vor allem in der Provinz Diyala verübt. Die US-Armee hatte dort deshalb vor einigen Tagen eine weibliche Bürgerwehr-Brigade gegründet, die Frauen nach Sprengstoff durchsuchen soll.

Selbstmordattentäterin tötet in Bakuba acht Menschen

Erst am Freitag hat sich in der Stadt Bakuba eine Selbstmordattentäterin in die Luft gesprengt, als ein Konvoi einer irakischen Miliz vorbeifuhr, die vom US-Militär bezahlt wird. Dabei habe sie acht Menschen mit in den Tod gerissen. hieß es, 20 weitere Personen wurden verletzt. Nach Angaben von Rettungskräften waren darunter auch Frauen und Kinder. Bakuba liegt nördlich der Hauptstadt Bagdad in der Provinz Diyala, die als Hochburg des Terrornetzwerks Al-Kaida gilt. (APA/red)