Nairobi/N'Djamena - Rebellen im Tschad haben einen amerikanischen Missionar nach mehr als neun Monaten Geiselhaft freigelassen. Der 49 Jahre alte Steven Godbold war im vergangenen Oktober im Norden des zentralafrikanischen Landes von der Bewegung für Demokratie und Gerechtigkeit (MDJT) als angeblicher Spion gefangen genommen worden. Das berichtete der britische Rundfunksender BBC am Samstag unter Berufung auf die Organisation Godbolds im US-Bundesstaat Illinois. Der Missionar hatte dem Bericht zufolge im Norden des Tschad beim Bau von Brunnen geholfen.

Die Rebellen seien zwar schon im Jänner zu dem Schluss gekommen, dass der Kirchenmann kein Spion der Regierungstruppen sei, hielten ihn aber dennoch weiter fest. Seine Freilassung soll nun nach mehrmonatigen Verhandlungen ohne Zahlung von Lösegeld zustande gekommen sein.

Mehrere Rebellengruppen im Tschad streben den Sturz von Präsident Idriss Déby an. Im Februar war eine Rebellenarmee bis in die Hauptstadt N'Djamena vorgedrungen, nach mehrtägigen Kämpfen aber wieder vertrieben worden. Die tschadische Regierung wirft dem Nachbarland Sudan vor, die Rebellen im Osten des Landes aktiv zu unterstützen. Seit Mai sind die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten abgebrochen. (APA/dpa)