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"Er hat so komisch ausgeschaut": Richard Lugner will Radovan Karadzic gesehen haben.

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Wien - Auch Baumeister Richard Lugner will den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Radovan Karadzic in Wien gesehen haben. Ein Mann der wie der ehemalige bosnisch-serbische Präsident ausgesehen habe, sei "bei uns, in der Lugner City" gewesen, erzählte der ehemalige Präsidentschaftskandidat am Samstag. Er habe ihn in Erinnerung behalten, "weil er so komisch ausgeschaut hat", sagte der Wiener Unternehmer.

"Habe ihn nur wahrgenommen"

Es sei durchaus möglich, dass der von ihm in der Lugner City gesehene Mann Karadzic gewesen sei, sagte Lugner weiter. Immerhin habe dieser nach Medienberichten im 15. Wiener Gemeindebezirk gewohnt, wo auch das Einkaufszentrum liege. "Ich habe ihn aber nur wahrgenommen, ich habe nicht mit ihm gesprochen", betonte Lugner. Nach seiner Festnahme in Belgrad am vergangenen Montag waren Aufnahmen von Karadzic veröffentlicht worden, auf denen er mit großem weißen Bart und einem auf den Kopf in einem Knoten zusammengesteckten Zöpfchen zu sehen war.

Das Innenministerium hat nach Angaben von Sprecher Rudolf Gollia noch keine neueren Erkenntnisse über einen möglichen Wien-Aufenthalt Karadzic'. Zunächst müssten jene Leute der Anti-Terror-Einheit befragt werden, die im Mai 2007 in einer gestürmten Wohnung auf einen angeblichen kroatischen Staatsbürger gestoßen waren, der der vom Haager Kriegsverbrechertribunal gesuchte bosnisch-serbische Politiker gewesen sein könnte. Man versuche zudem, Kontakt mit jenen Menschen aufzunehmen, die gegenüber Medien oder der Polizei angegeben hatten, mit Karadzic in Wien zusammengetroffen zu sein oder ihn gesehen zu haben, sagte Gollia am Samstag. (APA)