Washington - Der republikanische Präsidentschaftsbewerber John McCain hat seinen demokratischen Rivalen Barack Obama scharf attackiert, weil dieser sich bei seinem Deutschland-Besuch nicht mit US-Soldaten getroffen hat. Dies zeige die mangelnde Erfahrung Obamas, sagte McCains Sprecher Tucker Bounds am Samstag (Ortszeit) dem Sender Fox News. Der Senator aus Illinois ziehe einen "Haufen unterwürfiger Deutsche" einem Besuch bei verwundeten Truppen vor, sagte Bounds in Anspielung auf Obamas umjubelte Rede vor der Berliner Siegessäule. Auch in einem frisch geschalteten TV-Wahlkampfspot griff das McCain-Lager das Thema auf.

Neuer Geist der Zusammenarbeit

US-Präsidentschaftsanwärter Obama hatte einen für vergangenen Freitag geplanten Abstecher in das US-Militärkrankenhaus in Landstuhl kurzfristig abgesagt. Nach Angaben eines Sprechers änderte der Senator seine Pläne, weil er den Besuch nicht zu einem Wahlkampftermin machen wollte. Auch das US-Verteidigungsministerium hatte Bedenken angemeldet. In Afghanistan und im Irak hatte Obama sich zuvor mit Truppen getroffen, war dort allerdings Teil einer offiziellen Kongressdelegation. Am Donnerstagabend hatte Obama vor 200.000 Menschen an der Berliner Siegessäule gesprochen. Dabei rief er die Völker der Welt zu einem neuen Geist der Zusammenarbeit auf. (APA/AFP)