Madrid - Trainer Bernd Schuster hat die Club-Führung von Real Madrid wegen des monatelangen Tauziehens um Cristiano Ronaldo kritisiert. Die Verpflichtung des portugiesischen Mittelfeldstars vom Champions-League-Sieger Manchester United sei für den spanischen Meister zu einer "Besessenheit" geworden und lähme andere Spielereinkäufe, beklagte der 48-Jährige nach Presseberichten vom Sonntag im Trainingslager im steirischen Irdning.
"Diese Sache hätte vor der Europameisterschaft unter Dach und Fach gebracht werden müssen", sagte Schuster. "Wir haben zwar einen Plan B, aber je mehr Zeit vergeht, umso schwieriger wird dessen Umsetzung." Zu diesem "Plan B" zählen der Sportpresse zufolge an erster Stelle Rafael van der Vaart vom Hamburger SV sowie der spanische EM-Star David Villa von Valencia. Die "Königlichen" wollen ihr Angebot für den Niederländer demnach auf zwölf Millionen Euro nahezu verdoppeln. "Bringt mir van der Vaart!", soll Schuster gefordert haben.
Zu Cristiano Ronaldo meinte der Deutsche, er verstehe die Wut seines Kollegen Sir Alex Ferguson bei Manchester United. "Ich würde das Gleiche tun und mich ebenso wehren. Niemand möchte einen Spieler wie Cristiano verlieren", sagte Schuster, dessen Gehalt bei Real in der zweiten Saison auf drei Millionen Euro verdoppelt worden sein soll. Zuletzt hatten die "Königlichen" 85 Millionen Euro für Ronaldo (23) geboten. Über den derzeitigen Stand der Dinge wisse er nichts, versicherte Schuster. Diese Woche sei aber ein Gespräch mit Real-Präsident Ramon Calderon vorgesehen. (APA/dpa)