Klagenfurt/Wien - Die Liechtenstein-Tochter der Kärntner Hypo Group Alpe Adria ist nach einem Bericht in der jüngsten Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" in Kanada in den Handel mit so genannten Spam-Aktien verwickelt gewesen. Das Haus, das noch zu 49 Prozent der Hypo gehört, wurde laut diesem Bericht von der Finanzaufsicht der kanadischen Provinz British Columbia "für alle Zeiten" vom Wertpapiergeschäft ausgeschlossen. Die Hypo-Zentrale in Klagenfurt wollte die Causa nicht kommentieren.

Die Liechtensteiner Alpe Adria Privatbank AG, die "Mutter" Hypo Group hat 2007 51 Prozent des in Schaan beheimateten Instituts verkauft, hat laut der Finanzaufsichtsbehörde British Columbia Securities Commission (BCSC) zwischen November 2006 und August 2007 über bankeigene Konten Millionen von Spam-Aktien gehandelt. Im Mai dieses Jahres, so "profil", erließ die BCSC einen Beschluss, wonach das Geldinstitut dauerhaft für diesen Handel gesperrt wird.

Werbung via Spam-Mails

Die Liechtensteiner Hypo soll Konten bei elf kanadischen Investmenthäusern unterhalten haben, über die 463 Millionen Aktien von mehr als 50 Unternehmen gehandelt worden sein sollen. Das Handelsvolumen: 165 Mio. Dollar. Rund 40 Millionen dieser Aktien sollen laut BCSC vorher via Spam-Mails beworben worden sein. Im August 2007 wurde die Bank von der BCSC vorübergehend suspendiert, nun folgte der dauerhafte Ausschluss.

Der Direktor der Hypo in Schaan, Andreas Zogg, sagte gegenüber "profil": "Es ist unklar, ob effektiv ein Marktmissbrauch stattgefunden hat." Von Seiten der Bank habe es keine Rechtsverstöße gegeben, die Kontrollmechanismen hätten funktioniert, man habe sich nach der Information durch die Behörde auch aus diesem Geschäftsfeld zurückgezogen.

Im Aufsichtsrat der Hypo Group dürften die Deals nicht bekannt gewesen sein. GraWe-Generaldirektor Othmar Ederer erklärte dem Magazin, er höre davon zum ersten Mal. Mehrheitseigentümer Bayerische Landesbank (BayernLB) wollte die Causa ebenso wenig kommentieren wie die Vorstandsetage in Klagenfurt. (APA)