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Der "máximo líder" und ein ganz kleiner Präsident: Raúl Castro bei seiner Rede in Santiago de Cuba.

 Havanna - Der kubanische Präsident Raúl Castro hat die Bevölkerung der Karibikinsel vor Auswirkungen der weltweiten Energie- und Nahrungsmittelkrise gewarnt. Wegen der „Tatenlosigkeit der Regierungen der reichen Länder sowie der multinationalen Unternehmen" werde es „unvermeidbare Auswirkungen" auf Kuba geben, sagte Castro am Wochenende in Santiago de Cuba anlässlich der Feiern zum 55. Jahrestag der kubanischen Revolution. Er widmete die Feiern seinem erkrankten Bruder Fidel, der nicht bei der Veranstaltung auftrat.


Die Regierung werde sich darum bemühen, die Auswirkungen der internationalen Energie- und Lebensmittelkrise für die kubanische Bevölkerung „auf ein Minimum" zu reduzieren, sagte Raúl Castro, der unter einem großen Porträt seines Bruders Fidel sprach. Die Bevölkerung müsse sich jedoch daran gewöhnen, dass „sie nicht nur gute Nachrichten" erhalten werde, sagte der Präsident weiter. Es müsse mehr gespart, mehr gearbeitet und besonders die Produktion von Lebensmitteln effizienter gemacht werden, sagte der 77-Jährige.


Angesichts der hohen Ölpreise müsse vor allem beim Treibstoff gespart werden. Der in einer grünen Militäruniform auftretende Castro kündigte auch an, weiter in die Modernisierung der Armee und die Verteidigung Kubas zu investieren. Dieses Vorhaben sei „unabhängig von dem Ausgang der US-Präsidentschaftswahl" im November. (AFP/ DER STANDARD Printausgabe, 28.7.2008)