Frankfurt am Main - Der Autozulieferer Continental kämpft derzeit nicht nur gegen die Übernahme durch die Schaeffler-Gruppe, selbst die bevorstehende Präsentation der Bilanz zum zweiten Quartal macht dem Unternehmen zu schaffen. Analysten erwarten unter dem Strich einen Gewinneinbruch. Vor allem der Kauf der Autoelektroniksparte VDO von Siemens um elf Milliarden Euro drückt durch die hohe Zinslast auf die Bilanz. Die Schuldenlast von Conti schnellte mit dem Kauf nach oben: Ende März 2008 beliefen sich die Netto-finanzschulden von Continental bereits auf 11,2 Mrd. Euro.

In der Übernahmeschlacht um Conti hat sich Europas größte Fondsgesellschaft DWS nun auf die Seite des Conti-Vorstands geschlagen. "Wir halten die Übernahme für bedenklich. Die Kontrolle durch Schaeffler kann erhebliche Nachteile für die übrigen Conti-Aktionäre bringen", sagte DWS-Fondsmanager Henning Gebhardt der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Die Übernahme durch Schaeffler berge für Conti steuerliche und finanzielle Nachteile: "Dafür zahlen hinterher die anderen Aktionäre, wenn eine niedrigere Dividende ausgeschüttet wird." Zudem sieht Gebhardt grundsätzliche Probleme, wenn eine Familie die Macht in einem börsennotierten Unternehmen erringt. (Reuters, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 28.8.2008)