Die Vereinigung der Fluglärmbetroffenen hat sich die Mühe gemacht, all jene Ansprechpartner auszukundschaften, die sich medial mit ihren Anliegen befassen. Selbstverständlich sollte die mit Anmerkungen versehene Liste geheim bleiben, aber in der Fluglärmaufregung wurde sie irrtümlich an unsere Redaktion gesendet. (Kann vorkommen. Eine Bekannte von mir hat ihrem Lebensgefährten unlängst per SMS Küsse an ihren Liebhaber geschickt.) Jedenfalls liest man da Dinge wie: "Alfred Dohr, Bezirkszeitung, sowohl SPÖ- als auch ÖVP-beeinflusst." Oder: "Mathias Ziegler, Wiener Zeitung, sehr aufgeschlossen." Oder: "B. Haas, sitzt gegenüber von Höllrigl." Und dann, Zeile 64, ich traue meinen Augen nicht: "Daniel Glattauer, FEIND." Ich, ein Feind? Aber warum denn? Okay, ich hatte einmal in einer Glosse eingestanden, dass ich viel zu konfliktscheu bin, um mich über Fluglärm aufzuregen, weil Flugzeuge praktisch immer laut sind, wenn sie landen wollen, egal wo sie sich gerade darum bemühen. Aber auch ich hasse diese Geräusche und freue mich wirklich, dass es Bürger gibt, die dagegen ankämpfen. Also, geehrte Initiatoren, sind wir wieder gut miteinander? (Daniel Glattauer/DER STANDARD-Printausgabe, 28.7.2008)