"Tour de France, Tour de France."

"Tour de France, Tour de France."

"Tour de France, Tour de France."

"Tour de France, Tour de France."

"Tour de France, Tour de France."

"Tour de France, Tour de France."

"Tour de France, Tour de France."

"Tour de France, Tour de France."

Ja, das geht ewig so weiter. Zumindest eine ganze Seite einer Schallplatte lang, einer sogenannten Maxi-Single. "Tour de France, Tour de France" lautet der Refrain des Stücks Tour De France der Düsseldorfer Techno-Musiker Kraftwerk, deren Ralf Hütter selbst ein begeisterter Amateurradrennfahrer ist und die 1983 nämliches Werk veröffentlicht haben. Außer dem Refrain hört man noch singende Speichen, dazu heftiges Atmen.

Dieses etwa sieben, acht Minuten lange Stück beschreibt in seiner Monotonie treffend und infizierend die Faszination am Radsport - den selbst betriebenen oder den von der Couch aus miterlebten.

Dabei gibt es objektiv kaum etwas Öderes, als Radfahrern via Fernseher beim Abspulen ihrer Kilometer zu beobachten. Selbiges gilt für Grundlinientennis oder ähnliche monotonieanfällige Sportarten. Doch aus eben jener vermeintlichen Monotonie entsteht hypnotische Faszination, in der kleine Abweichungen der Wiederholungen großes Drama bedingen können. Es ist ein bisschen wie Techno: wenn man sich darauf einlässt, kann man voll reinkippen, es richtig geil finden.

Dass zwischen Tour de France und Boing Boom Tschak - so der Titel eines anderen Kraftwerk-Stücks - kaum ein Unterschied besteht, haben die Düsseldorfer bereits 1986 eindrucksvoll bewiesen. (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 28.7.2008)