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Glückliche Kleine Meerjungfrau. Einen kleinen Stadtrundgang gibt es in einer Ansichtssache.

Svendborg - Mit 5,5 Millionen Einwohner ist Dänemark eines der kleinsten Länder Europas, gleichzeitig aber auch eines der wohlhabendsten. Nach einer weltweiten Studie der britischen Universität Leicester fühlen sich die Dänen als glücklichstes Volk der Welt. Gleichzeitig schlucken viele bereits Antidepressiva gegen Stress und Burn-out, schrieb die dänische Presse vor kurzem. Während es die urbanen Dänen in die modernen Städte zieht, findet man auf den mehr als 400 dänischen Inseln Bilderbuchlandschaften und Tradition.

Fast ausnahmslos arbeiten in dem skandinavischen Land sowohl Männer als auch Frauen. Hausfrauen findet man nur wenige. Die Dänen verdienen viel Geld und geben es auch gerne aus. Dennoch gelten sie als bescheiden. Ein altes Grundgesetz sagt: "Denke nie, dass du jemand bist oder, dass du etwas besseres bist als dein Nachbar." Während das am Land noch weitgehend gilt, gibt man in Kopenhagen gerne Geld aus und zeigt, was man sich leisten kann.

Moderne Hauptstadt Kopenhagen

Die Hauptstadt gilt als modern. "Dort tragen sie hochhackige Schuhe und fahren bei zehn Grad Kälte nabelfrei Fahrrad", umschrieben es Dänen. Am Land, in Fünen etwa, lebt man einfach. Gezeichnet vom Inselmeer, der südfünischen Herrenhoflandschaft mit Schlössern, Wäldern, Hainen, Obstplantagen, Stockrosen und bunten Häusern, hat man als Besucher das Gefühl, dass die Zeit still steht.

Ab 17.00 Uhr "entvölkern" sich die Ortschaften. Nachdem Frau und Mann viel arbeiten, isst man am Abend mit der Familie. Der Däne nennt das Abendessen Middag und das Mittagessen Frokost. Die höflichen Dänen erwidern auf ein "Dankeschön" niemals "Bitte, gerne", sondern sagen wieder "Danke". Beim nächsten Wiedersehen sagt der Däne "Danke für zuletzt" und der andere antwortet mit "Selber, danke".

Fernsehen bildet

Für Ausländer klingt das Dänische ein wenig, als ob man mit "Smoerebroed" im Mund sprechen würde. Die Sprache "knödelt". Fast alle aber sprechen Englisch. Auch ein Grund dafür: Weil es sich nicht auszahlt die Hollywoodsprache in Filmen für so ein kleines Volk ins Dänische zu übersetzten, laufen Filme auf Englisch mit Untertiteln.

Kaum ein Däne lebt in Miete, die meisten besitzen Eigentum. Selbst Studenten, die nach Kopenhagen gehen, bekommen von ihren Eltern eine Eigentumswohnung. Grundsätzlich blüht das Land auf. Wohin man auch blickt: Es wird gebaut.

Zwei- statt Vierrad

Zu den Luxusgütern zählen Autos. Ein Kleinwagen, der in Österreich 25.000 Euro kostet, kommt im Dänemark, dank 180-prozentiger Luxussteuer auf Autos, schon auf 70.000 Euro. Vielleicht ein Grund dafür, dass so viele radeln. Das Land verfügt über 1.000 Kilometer Radwege. Oder es liegt am ebenen Boden. Dänemark hat keine Hügel, die höher als 170 Meter sind. Fünens höchster Berg ist etwa 130 Meter hoch.

Wirtschaftsfaktor Schwein

Mit 20 Millionen Schweinen ist die Landwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, wobei nur mehr drei Prozent der Bevölkerung davon leben. Spitzenreiter sind die Dänen auch beim Design. Marken wie Bang & Olufsen, die "Stempelkaffee-Kanne" Bodum, Lego oder Velux sind Errungenschaften der dänischen Kreativen.

Der Tourismus lebt hauptsächlich von den deutschen Gästen. Fast ein Drittel aller Übernachtungen entfällt auf die Germanen. Wobei 75 Prozent der deutschen Urlauber einen Ferienhausurlaub machen, lediglich drei Prozent übernachten im Hotel. (APA)