Dass Ulrike M. ein Faible für die Farbe Blau hat, lässt sich nicht verbergen. Nicht nur ihre kleine Wohnung hat sie in allen nur erdenklichen Blautönen gestaltet, auch sie selbst erscheint bei unserem Besuch ganz in Blau gewandet.

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Einen Teil ihrer Handtaschen - die gesamte Sammlung umfasst an die vierzig Stück - haben wir in der Nähe ihres Wohnhauses fotografiert. Blau auf Blau wäre uns dann doch zuwenig bunt gewesen. Auch wenn sich violette und türkise Modelle darunter finden.

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Vermehren sollen sich die Handtaschen in Zukunft nicht: "Ich habe mir ein Kaufverbot auferlegt, weil es in meiner Wohnung schön langsam zu eng wird". Verständlich, denn angesichts einer Wohnfläche von 35 m2 lässt es sich schwer der Sammelleidenschaft frönen. Darum besitzt sie viele ihrer Taschen schon sehr lange, erzählt die Gymnasiallehrerin für Deutsch und Bildnerische Erziehung.

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Ihre Lieblingstasche, türkiser Satin mit aufgenähten Blättern mit einem Hauch von Giftgrün und Pink, war das Geburtstagsgeschenk einer Freundin. "Die finde ich einfach wundervoll", schwärmt Ulrike M., "einziger Nachteil: sie ist zu klein für A4-Mappen, die ich in die Schule schleppen muss".

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Auch die rechteckige Fleckerltasche zählt zu ihren Favoritinnen. Dieses Modell trägt die Lehrerin, wenn sie einmal nicht in Blau, sondern ganz in Schwarz gewandet ist. "Ich nehme sie zum Ausgehen, da muss ich nicht viel mitnehmen".

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Der blitzblauen Nylontasche hat sie im Styling etwas nachgeholfen und knallige Plastikklunker vom Sewa aufgenäht. Und die große gestreifte Einkaufs- oder Badetasche "habe ich auf dem Bazar von Tunis erstanden. Um umgerechnet etwa einen Euro", erzählt sie.

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Stolz zeigt Ulrike M. auch über die maschinell gehäkelte mittelblaue Handtasche mit Messingbügeln, die sie bei einer Altwarenhändlerin aus der hintersten staubigen Ecke gerettet hat. "Ich schätze, die stammt aus den 40er- oder 50er-Jahren, jedenfalls finde ich sie sehr außergewöhnlich".

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Die meisten ihrer Handtaschen seien nicht wertvoll, denn um das Materielle geht es ihr gar nicht, sondern "rein um die Optik". Manche Taschen, wie die "falsche lila getigerte" wurden von Freundinnen ausgemustert oder sie hat sie auf Flohmärkten um nur ein paar Euro erstanden.

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"Ich bin ja im Sternzeichen Wasserfrau, da geht es viel um Ästhetik und um Vergnügen", lacht die Blau-Liebhaberin, die nur eines stört: "Dass diese Farbe für eine Partei steht, die ich absolut nicht leiden kann". Den Blues bekommt sie davon trotzdem nicht.

Text: Dagmar Buchta
Fotos: Ursula Schersch

 

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