... und die Welt blickt auf "Eve".

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Branson und Rutan vor einem Modell ihres "Space Ship Two".

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New York/Los Angeles - Der britische Milliardär Richard Branson und der US-Flugzeugdesigner Burt Rutan, der mit seinem "Space Ship One" bekannt wurde, präsentierten in der kalifornischen Mojave-Wüste ihr lange erwartetes Trägerflugzeug für private Ausflüge in die Stratosphäre. "Wir nennen es 'Eve' nach meiner Mutter Eve Branson, aber auch, weil es für einen ersten und neuen Anfang steht", sagte der Unternehmer vor zahlreichen geladenen Gästen, wie seine Firma mitteilte.

An dem Raumschiff mit dem Projekttitel "White Knight One" wurde seit vier Jahren unter größter Geheimhaltung gearbeitet. Es ist ganz aus Kohlenstofffaser gefertigt, einem besonders leichten, aber sehr belastbaren Material. Der Tragflächenholm ist den Angaben zufolge mit mehr als 42 Metern das längste Einzelteil, das in der Luftfahrt je aus einem solchen Material hergestellt wurde. Die Maschine sei so energiesparend wie bisher kein Flugzeug der Luftfahrtgeschichte, sagte Branson. Das weißschimmernde Mutterschiff mit einem doppelten Rumpf soll die eigentliche Raumkapsel "Space Ship Two" auf 15.000 Meter Höhe bringen und dort ausklinken, erst dann startet der Raketenantrieb.

Eine Enthüllung folgt noch

Enthüllt wurde zunächst nur das Mutterschiff. Das "SpaceShipTwo" soll erst im kommenden Jahr präsentiert werden. Die Gäste in Kalifornien durften allerdings schon mal einen Blick in Richtung des guten Stücks werfen - es stand noch geheimnisvoll umhüllt im Hangar. Zu den weltweit 250 Interessenten, die sich bereits verbindlich angemeldet haben, gehört auch die 31-jährige Sonja Rohde, die als erste deutsche Frau in den Orbit reisen will. Sie nahm nach Angaben des Münchner Reiseveranstalters Designreisen an der Präsentation in Kalifornien teil.

Das Flugzeug wird von Bransons Firma Virgin Galactic in Zusammenarbeit mit Rutan entwickelt. Im vergangenen Jahr hatte das Projekt einen Rückschlag erlitten, nachdem bei einer schweren Explosion auf dem Testflughafen drei Techniker ums Leben kamen. Rutan war der Entwickler des Raketenflugzeugs "Space Ship One", das 2004 zwei Mal aus der Mojave-Wüste in den Weltraum vorstieß. Branson war von dem Projekt so angetan, dass er die Technologie kaufte und nun mit der weiterentwickelten Version die ersten Touristen ins All schicken will. Insgesamt rechnet Virgin Galactic mit mehr als 250 Millionen Dollar Entwicklungskosten.  Das Geld sollen All-Reisende in spe wieder einbringen: Das Unternehmen verkauft in Deutschland die Flüge ins All. Kostenpunkt: 200.000 Dollar oder 127.000 Euro für einen Zweieinhalb-Stunden-Trip mit fünf Minuten Schwerelosigkeit. Die Flüge sollen im kommenden Jahr starten. (APA/dpa/red)