Washington - US-Präsident George W. Bush hat der ersten militärischen Hinrichtung in den Vereinigten Staaten seit 1961 zugestimmt. Bush billigte die Vollstreckung der Todesstrafe im Fall des Gefreiten Ronald Gray, wie Dana Perino, die Sprecherin des Weißen Hauses mitteilte. Die Zustimmung zur Todesstrafe sei eine "ernste und schwierige Entscheidung", sagte sie. "Obwohl es eine ernste und schwierige Entscheidung für einen Oberbefehlshaber ist, ein Todesurteil gegen ein Mitglied der Streitkräfte zu bestätigen, glaubt der Präsident, dass die Fakten in diesem Fall keinen Zweifel daran lassen, dass die Strafe gerecht und notwendig ist", so Perino weiter.
Es sei aber wahrscheinlich, dass weitere Berufungsverfahren auf unbestimmte Zeit verzögerten. Gray war 1988 von einem Militärgericht in Fort Bragg in North Carolina wegen Vergewaltigung und Mordes an zwei Frauen verurteilt worden.
Erste militärische Hinrichtung seit 1961
Eine der ermordeten Frauen war eine Kameradin Grays, die andere eine Taxifahrerin. Das Militärgericht sprach den Gefreiten auch des Mordversuchs an einer weiteren Frau schuldig. Ein Zivilgericht verurteilte Gray zudem wegen zweier anderer Morde und weiterer Vergewaltigungen in der Zeit von 1986 bis 1987. Unklar blieb zunächst die Hinrichtungsart, die das Militär für die Vollstreckung des Urteils nutzen würde. Mindestens fünf weitere US-Soldaten sitzen in Todeszellen.
Es war das erste Mal seit mehr als 50 Jahren, dass ein US-Staatschef eine Todesstrafe bestätigte. Da das Urteil von einem Militärgericht verhängt wurde, muss der Präsident als Oberster Befehlshaber der Streitkräfte seine Unterschrift unter das Todesurteil setzen. Zuletzt hatte Präsident Dwight D. Eisenhower 1957 ein Todesurteil bestätigt, der Häftling wurde 1961 hingerichtet. John F. Kennedy hatte 1962 eine Todesstrafe in eine lebenslange Haftstrafe verwandelt. (APA)