Frankfurt/Main - Zwei der Frankfurter U-Bahn-Schläger, die im Jänner einen Zugführer mit Schlägen und Tritten attackiert hatten, sollen erneut einen Menschen schwer verletzt haben. Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Montag mitteilte, stachen die jungen Männer in der Nacht auf Samstag im Stadtteil Bonames auf offener Straße einen 23-Jährigen nieder.

Dieser habe einem anderen Mann zu Hilfe eilen wollen, der von den Schlägern angegriffen worden sei. Der 23-Jährige musste notoperiert werden, schwebte am Dienstag den Angaben zufolge aber nicht mehr in Lebensgefahr. Der 18-jährige David L. wurde noch am Wochenende wegen Verdachts des versuchten Totschlags in Untersuchungshaft genommen. Er war im März unter Einbeziehung früherer Verurteilungen zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt worden. Seine dagegen gerichtete Berufung hatte er am Mittwoch vergangener Woche zurückgenommen.

Er wäre jetzt in der nächsten Zeit zum Haftantritt geladen worden, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte. Der Haftbefehl in diesem Verfahren war am 9. April vom Oberlandesgericht Frankfurt am Main aufgehoben worden, weil es den Haftgrund der Wiederholungsgefahr verneint hatte.

Festnahme

Der 18-jährige Simon G. wurde am Montag aufgrund eines Haftbefehls vom Sonntag festgenommen, als er sich mit seinem Anwalt der Polizei stellte. Er sollte noch am Dienstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Er war im Juni zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und sechs Monaten unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden. Am Donnerstag hatte er einen Anhörungstermin zur ihm gewährten sogenannten Vorbewährung. Das Amtsgericht Frankfurt am Main stellte dabei fest, dass die Jugendstrafe vollstreckt werden müsse. Dagegen legte er Beschwerde ein. Eine Hauptverhandlung dazu hat noch nicht stattgefunden. (APA/AP)