Drei Monate nach dem verheerenden Zyklon "Nargis" sind in Burma nach Schätzungen von UNICEF weiter rund 700.000 Kinder und Jugendliche auf Hilfe angewiesen. Allein 60.000 Mädchen und Buben benötigten Spezialnahrung oder angereicherte Nahrungsmittel, um sie vor akuter Mangelernährung zu bewahren, berichtete das Kinderhilfswerk der UNO am Dienstag.

Schätzungsweise 2,4 Millionen Menschen im Irrawaddy-Delta und im Großraum Rangun waren von dem Wirbelsturm "Nargis" Anfang Mai betroffen. 140.000 starben. Drei Viertel der Gesundheitsstationen, 4.000 Schulen und 700.000 Häuser wurden zerstört oder beschädigt, Hunderte Kinder von ihren Angehörigen getrennt. Eine Untersuchung der UN stellte fest, dass 40 Prozent der Haushalte sämtliche Lebensmittelvorräte verloren haben.

Schwieriger Neuanfang

"Während die Notaufnahmelager nach und nach geschlossen werden sollen, wissen die Familien nicht, wie sie in ihren verwüsteten Dörfern neu anfangen können. Viele Väter mussten ihre Frauen und Kinder alleinlassen, um Arbeit zu suchen. Zahlreiche Orte sind nur durch Boote oder aus der Luft erreichbar", hieß es in der Aussendung.

UNICEF rief dazu auf, den langfristigen Wiederaufbau in den verwüsteten Gebieten zu unterstützen. "Die Lage der Kinder hat sich etwas verbessert und gefährliche Epidemien wurden verhindert. Aber unsere Hilfe für die Kinder und ihre Familien muss weitergehen", sagte der Leiter von UNICEF-Myanmar, Ramesh Shresta. (APA)