Wien - Die Kaufkraft der Österreicher steigt, aber die Inflation frisst die Zuwächse wieder auf. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Kaufkraftstudie von RegioData, die am Dienstag veröffentlicht worden ist. Obwohl Wien in diesem Jahr wieder einen leichten Kaufkraftindex-Rückgang verzeichnet, führt die Bundeshauptstadt nach wie vor das Ranking an. Schlusslicht ist das Burgenland.

Nominell steigt die Kaufkraft der Österreicher um etwas mehr als 3 Prozent, durch die hohe Inflation würden sich aber nur geringe reale Zuwächse ergeben, so die Studienautoren. Der private Konsum bleibe daher gedämpft.

Auch in diesem Jahr musste Wien erneut einen leichten Kaufkraftindex-Rückgang verzeichnen. Dennoch liege das Wohlstandsniveau der Bundeshauptstadt mit einem Kaufkraftindex je Einwohner von 105,1 nach wie vor deutlich über dem österreichischen Durchschnitt (100,0). Den letzten Platz im Ranking nimmt das Burgenland ein (93,8 Indexpunkte). Das Burgenland war im Vorjahr zusammen mit der Steiermark und Kärnten auf dem letzten Platz - diese Bundesländer konnten sich aber auf den 8. (Steiermark) beziehungsweise 7. (Kärnten) Rang vorarbeiten.

Unterschiede werden geringer

Weiter abgenommen habe der regionale Kaufkraftunterschiede: Während die Spannweite zwischen dem Bundesland mit der geringsten und jenem mit der höchsten Kaufkraft vor zehn Jahren bei fast 28 Punkten lag, betrage dieser Unterschied nun nur noch 11,4 Indexpunkte. In wenigen Jahren werden die Bundesland-Unterschiede im einstelligen Prozentbereich liegen, so die Prognose der RegioData-Experten.

Die kaufkraftstärksten Bezirke in Österreich sind der Studie zufolge Wien 1, Wien 13, Wien 19, Mödling und Wien 18, die kaufkraftschwächsten Hartberg, Wien 15, Lienz, Feldbach und Zwettl.

Im Durchschnitt verfügt jeder Österreicher über eine Kaufkraft von 17.570 Euro. Mit diesem Wert liegt die Alpenrepublik im EU-Vergleich an der 5. Stelle hinter Luxemburg, Großbritannien, Dänemark und Irland. Im Vergleich der Euro-Länder liegt Österreich sogar auf Platz 3, in Gesamteuropa auf dem 8. Platz. (APA)