Nach einer Reihe von Gewinnwarnungen hat der französisch-amerikanische Telekomausrüster Alcatel-Lucent seine Top-Manager gefeuert. Vorstandsvorsitzender Pat Russo soll das Unternehmen vor dem Jahresende verlassen. Über seinen Rücktritt wurde seit längerem spekuliert. Der Chef des Verwaltungsrats, Serge Tchuruk werde am 1. Oktober aus dem Amt scheiden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das Unternehmen hat im zweiten Quartal einen bereinigten Verlust von 222 Mio. Euro eingefahren.

Weltweit sollen bis 2009 etwa 16.500 Stellen gestrichen werden

Für 2008 rechnet Alcatel-Lucent mit einem Umsatzminus zwischen 2 und 5 Prozent. Weltweit sollen bis 2009 etwa 16.500 Stellen gestrichen werden, davon mehr als 1.800 in Frankreich. Tchuruk hatte die Fusion von Alcatel-Lucent 2006 in die Wege geleitet. Analysten begrüßten den Abgang der beiden Manager. Die Aktie von Alcatel-Lucent legte zu Handelsbeginn in Paris 4,4 Prozent zu.

Nettoverlust von 1,1 Mrd. Euro

Wie das Unternehmen am Dienstag weiter mitteilte, führten vor allem Abschreibungen im zweiten Quartal zu einem Nettoverlust von 1,1 Mrd. Euro. Auf betrieblicher Ebene erzielte Alcatel-Lucent dagegen einen Gewinn in Höhe von 93 Mio. Euro nach einem Fehlbetrag von 19 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit einem Betriebsergebnis von 64 Mio. Euro gerechnet. (APA/Reuters)