Foto: Standard/Newald

FP-Klement hat Angst vor "Gender-Wahnsinn" und sieht Homosexualität als "Kultur des Todes".

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Wien - Von "Feigmann" Werner Faymann, der "grauen Maus" Wilhelm Molterer, den Grünen, die "nur mitregieren wollen", über die "orange Splitterpartei" bis hin zu den "politischen Glücksrittern" Fritz Dinkhauser und Heide Schmidt kritisierte FPÖ-Parteichef und Spitzenkandidat Heinz Christian Strache am Dienstag bei einer Pressekonferenz alle Parteien.

Als Wahlziel der FPÖ formulierte er, "die Zweidrittelmehrheit von ÖVP und SPÖ brechen" zu wollen und drittstärkste Partei zu werden. Themen sind in gewohnter Manier Soziales, EU, Ausländer und Sicherheit. Bei der Präsentation der Wahllisten gab es dann eine Überraschung: Karlheinz Klement wird nicht als Spitzenkandidat für Kärnten ins Rennen gehen, wie zunächst angekündigt worden war. Nach Korrekturen des Bundesparteivorstandes nimmt er den vierten Platz ein, während ihn der St. Veiter Bezirksobmann Harald Jannach als Listenersten ersetzt.

"Ich würde selbst gern wissen, wieso das so ist" , sagte Klement auf Standard-Anfrage. "Meine Wahl zum Spitzenkandidaten war ein demokratischer Vorgang, der aufgehoben worden ist. Es gab keinen Grund dafür." Der Kärntner Landesparteiobmann Franz Schwager deutete dagegen an, dass die umstrittenen Äußerungen Klements über "Gender-Wahnsinn" und Homosexualität als "Kultur des Todes" ein "möglicher Grund" gewesen sein könnten.

Männerdominiert

Die FPÖ tritt bei der Nationalratswahl neuerlich mit einer männerdominierten Bundesliste an. Auf den ersten zehn Listenplätzen sind nur zwei Frauen vertreten - die Abgeordnete Dagmar Belakowitsch-Jenewein auf Platz zwei hinter Parteichef Heinz-Christian Strache, der vom Parteivorstand erwartungsgemäß zum Spitzenkandidaten gekürt wurde, und die Tirolerin Carmen Gartelgruber auf Platz acht. Strache legte sich bei einer Pressekonferenz am Dienstag dennoch auf eine Versechsfachung des weiblichen FPÖ-Anteils im Nationalrat nach der Wahl fest - von derzeit einer auf sechs Frauen.

Auf dem dritten Listenplatz tritt Generalsekretär Herbert Kickl an, gefolgt vom stellvertretenden Bundesparteiobmann und burgenländischen Spitzenkandidaten Norbert Hofer, Generalsekretär Harald Vilimsky und Seniorensprecher Werner Neubauer. Die weiteren Plätze nehmen der Wiener Harald Stefan, der Vorarlberger Spitzenkandidat Bernhard Themessl, der steierische Spitzenkandidat Gerhard Kurzmann, der oberösterreichische Spitzenkandidat Lutz Weinzinger und der niederösterreichische Spitzenkandidat Walter Rosenkranz ein. An der Spitze der Wiener Liste steht ebenfalls Strache. (APA/mara/DER STANDARD, Printausgabe, 30.7.2008)