München - Die Münchner Direktbank DAB hat ihre Gewinnprognose für dieses Jahr wegen der anhaltenden Finanzkrise gesenkt. "Da sich eine Erholung der Märkte bisher noch nicht abzeichnet, gehen wir auch für das Gesamtjahr von einem Ergebnis aus, das sich um das Niveau des Vorjahresergebnisses bewegt", sagte Vorstandsmitglied Alexander von Uslar am Dienstag. 2007 war die Tochter der Münchner HypoVereinsbank (HVB) auf ein Vorsteuerergebnis von gut 45 Mio. Euro gekommen und hatte für 2008 eigentlich mehr als 55 Mio. Euro angepeilt.
Im zweiten Quartal ging der Vorsteuergewinn um zehn Prozent auf gut neun Mio. Euro zurück. Hauptgrund dafür waren sinkende Provisionserlöse in der Finanzkrise. So führte die DAB von April bis Juni für ihre 1,1 Mio. Kunden nur noch 2,05 Mio. Wertpapiertransaktionen aus, im Vorjahr waren es noch 2,7 Millionen. Entsprechend fiel der Provisionsüberschuss um ein Fünftel auf 27 Mio. Euro. Die Kunden der Direktbanken DAB und Comdirect handeln bevorzugt in steigenden Märkten. Der deutsche Leitindex Dax ist seit Jahresbeginn aber um mehr als 20 Prozent gefallen.
Von Uslar sagte, im dritten Quartal sei "kein Wunder" zu erwarten, zum Jahresende sollte es aber eine Besserung geben. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir das dritte Jahr der Krise sehen werden." Beginnend mit den Verwerfungen auf dem US-Hypothekenmarkt sinken die weltweiten Börsen seit Mitte 2007.
An der Börse stiegen DAB-Aktien am Dienstag um 0,6 Prozent auf 4,69 Euro. Der Erzrivale Comdirect, der gerade zur Vollbank ausgebaut wird, hatte für das zweite Quartal einen Rückgang des Vorsteuergewinns um etwa 40 Prozent auf knapp 13 Mio. Euro ausgewiesen. Im Gesamtjahr will Comdirect hier auf 70 Mio. Euro kommen.(APA/Reuters)