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Investor Alexander Proschofsky: "Dass man auf einer Hauptversammlung einen ordentlichen Ablauf erwarten kann, das habe ich mir schon gedacht."

Foto: APA/Fohringer

Investor Alexander Proschofsky, der auf der gestrigen Hauptversammlung der Meinl International Power (MIP) rund 250 österreichische Investoren vertrat, sagte in Anlehnung an die Aussagen des neuen MAI-Board-Chefs Wolfgang Vilsmeier (siehe Artikel), der gestrige Montag sei zwar "ein guter Tag für Meinl Airports International, aber der schwärzeste Tag für den österreichischen Kapitalmarkt seit vielen Jahren".

Proschofsky zog heute folgende Schlüsse aus der gestrigen außerordentlichen Hauptversammlung: "Erstens: Die ordentliche Hauptversammlung (die direkt davor stattgefunden hatte, Anm.), ist durchgefallen. Zweitens: Michael Treichl ist abgewählt, Richard Boleat ist Director. Drittens: Der juristisch korrekte Status ist, dass die Hauptversammlung vertagt wurde."

Anfechtungsklagen

Es gebe "erhebliche Hinweise", dass die Stimmauszählung bei den Tagesordnungspunkten 7 und 8 nicht korrekt vonstatten gegangen sei. Es werde mehrere Anfechtungsklagen geben, kündigte Proschofsky an. Und auch für die Finanzmarktaufsicht (FMA) stellten die gestrigen Ereignisse wohl "eine hochinteressante Thematik" dar, so der Investor.

"Für mich war das nie eine persönliche Auseinandersetzung", sagte er in Richtung von MIP-Chairman Hans Haider. "Aber dass man auf einer Hauptversammlung einen ordentlichen Ablauf erwarten kann, das habe ich mir schon gedacht." Und Haider richtete er dann noch etwas aus. Gefragt, ob er (Proschofsky) nun dessen Rücktritt erwarte, antwortete er: "Erwarten tu ich ihn mir nach den gestrigen Ereignissen nicht. Aber wenn er zu seinem Wort steht, dann soll er zurücktreten." (map, derStandard.at, 29.7.2008)