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Reger Medienandrang bei der Präsentation der gestern neu gewählten Board-Mitglieder der Meinl Airports International am Dienstag in Wien.

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Der neue Chairman des MAI-Board, der Schweizer Beteiligungsmanager Wolfgang Vilsmeier, will jetzt schnellstmöglich den Namen der Gesellschaft ändern.

Die Meinl Airports International, bei der auf der gestrigen außerordentlichen Hauptversammlung auf Jersey das Management Board abgewählt wurde, wird über kurz oder lang ihren Namen ändern. Diesbezügliche Pläne gab der neue Chairman des Boards, Wolfgang Vilsmeier, am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Wien bekannt.

Das neue "Board" - das im Wesentlichen mit einem österreichischen Aufsichtsrat zu vergleichen ist, jedoch weiter reichende Kompetenzen hat - hat seine konstituierende Sitzung bereits abgehalten. Neben Vilsmeier stehen ihm Hans-Peter Dohr und Björn Pirrwitz als dessen Stellvertreter vor.

Neuer Name hat oberste Priorität

Vilsmeier kündigte auch gleich die ersten Schritte an: Die Gesellschaft werde einem "Strategie-Check" unterzogen, an eine Zerschlagung sei dabei nicht gedacht. Alle Verflechtungen mit der Meinl-Bank-Gruppe werden schnellstmöglich gekappt - Einschränkung: "Wenn die Verträge dies zulassen", so Vilsmeier. Auf der Prioritätenliste ganz oben steht dabei auch ein neuer Name für das Unternehmen. Eine Namensänderung sei allerdings "nicht ganz billig", sagte der neue Board-Chairman.

Die stets genannten 32 Millionen Euro, die ein Herauskaufen aus den Meinl-Verträgen angeblich kosten soll, hält Vilsmeier für "nicht nachvollziehbar". Dem neuen Board schwebe ein viel geringerer Betrag vor, den er heute aber nicht nennen wollte. Es sei jedenfalls grundsätzlich "eine bescheidene Zahlung für den Auskauf aus den Verträgen vorstellbar".

Beteiligungen unter der Lupe

Eingehend will man auch die bisherigen Investitionsentscheidungen des abgewählten Boards untersuchen sowie die Beteiligungen insgesamt auf eine neue Basis stellen. Insbesondere warf Vilsmeier heute dem alten Board bezüglich des Investments in der Türkei, der Beteiligung an dem Flughafenbetreiber TAV, "Fahrlässigkeit" vor. "Einen solchen Betrag (190 Mio. Euro, Anm.) zu investieren, in dieser Währung, ohne Absicherung - wie kann man so was machen?", fragte Vilsmeier.

Nicht zuletzt sei die Abwahl des bisherigen Boards auf der Hauptversammlung gelungen, "weil die Leistungen nicht gestimmt haben". Der gestrige Tag sei deshalb "ein guter Tag für Österreich und den österreichischen Kapitalmarkt" gewesen, so Vilsmeier. (map, derStandard.at, 29.7.2008)