Leipzig - Mehr als 40 Filme vor allem aus Europa sind im September auf der 8. Filmkunstmesse in Leipzig zu sehen. Dort treffen sich die Betreiber von Programmkinos und Filmkunsttheatern mit Verleihern. Sie wollen beim Leipziger Publikum unter anderem testen, wie ihre neuesten Streifen ankommen. Gezeigt werden auch Filme, die in Cannes liefen, so "Waltz With Bashir" von Ari Folman und "Le Silence de Lorna" von Jean-Pierre und Luc Dardenne, sagte Eva Matlok, Geschäftsführerin der AG Kino-Gilde, am Dienstag. Der AG gehören mehr als 350 unabhängige Kinos an.

Etwa die Hälfte der Produktionen, die in Leipzig gezeigt werden, kommt aus Deutschland. Helma Sanders-Brahms etwa stellt ihren Film "Clara" mit Martina Gedeck als Clara Schumann vor. Niko von Glasow hat für "NoBody's Perfect" Contergangeschädigte gewonnen, als Akt-Modell vor die Kamera zu treten. Christian Schwochow beschreibt in "Novemberkind" mit Anna-Maria Mühe die Geschichte einer 20-Jährigen, die aus der DDR gen Westen flieht und ihr Baby zurücklassen muss.

Die Kinobetreiber wollen auf Seminaren unter anderem über die Filmflut sprechen. "Von 2002 bis jetzt hat sich die Zahl der Erstaufführungen in Deutschland verdoppelt", sagte Matlok. Dies werde zunehmend zum Problem, da die Kinobetreiber die Filme gar nicht mehr alle sichten könnten. Im vergangenen Jahr kamen 1.000 Branchen-Vertreter zur Filmkunstmesse, 4.500 Menschen sahen die Vorführungen. (APA/dpa)