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"Ernährungsumstellung" in den Mittelmeerländer bleibt nicht ohne Folgen: Mehr als die Hälfte der Spanier, Griechen oder Italiener sind übergewichtig.

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Rom - Von Fachleuten als Rezept für eine schlanke Figur, Gesundheit und ein langes Leben gelobt, habe die Mittelmeer-Diät Anhänger in aller Welt, aber immer weniger in ihren Ursprungsländern, erklärte die Welternährungsorganisation FAO heute in Rom.

Fettiges Fleisch statt Fisch und Gemüse

In Ländern wie Griechenland, Italien, Portugal und Spanien verliere das Ernährungskonzept mit viel frischem Obst und Gemüse an Bedeutung, kritisierte FAO-Wirtschaftsexperte Josef Schmidhuber. Statt bei Mahlzeiten mit wenig tierischem Fett zu bleiben, stiegen die Bewohner der Mittelmeerregion zunehmend auf fettige Fleischgerichte um.

Griechen, die gewichtigsten Europäer

Die Ernährungsumstellung auf fettigeres, salzigeres oder süßeres Essen bleibt laut FAO nicht ohne Folgen. Weil sie mehr Kalorien aufnähmen als früher und weniger Energie verbrauchten, seien die Griechen im Durchschnitt die Dicksten in der Europäischen Union. Drei Viertel der griechischen Bevölkerung sei übergewichtig oder sogar fettleibig, hob Schmidbauer hervor.

Mehr als die Hälfte übergewichtig

Auch in Italien, Spanien und Portugal wiegt mehr als die Hälfte der Einwohner zu viel. Das droht laut FAO auch den Ländern im Nahen Osten und in Nordafrika, weil auch hier der Kalorien- und Zuckergehalt des Essens steige. Hohe Blutzuckerwerte erhöhen das Risiko von Gesundheitsproblemen wie Herz-Kreislaufkrankheiten oder Diabetes.

Weniger Hausmannskost und weniger Bewegung

Dass in der Mittelmeerregion immer fetter gegessen wird, spricht laut Schmidhuber nicht nur für mehr Wohlstand. Auch die Verbreitung von Supermärkten und Schnellimbissen trage zu der Entwicklung bei. Außerdem fänden arbeitende Frauen nicht mehr genug Zeit, aufwendig für ihre Familien zu kochen. Zu allem Überfluss bewegen sich die Menschen laut FAO weniger. (APA/AFP)