Wien - Die Meinl Bank hat heute Dienstag in einer Aussendung das Ergebnis der gestrigen Hauptversammlung der Meinl International Power (MIP) begrüßt, den Machtwechsel bei der Meinl Airports International (MAI)-HV in Jersey jedoch ausdrücklich bedauert. Bei der MIP, wo sich die bisherige Führung von Board-Chef Hans Haider knapp behaupten konnte, sieht die Meinl Bank eine "sehr gute Zukunftsperspektive". Bei der MAI pocht die Meinl Bank auf die volle Bezahlung der vertraglich vereinbarten Gebühren und warnt vor einer Zerschlagung der Gesellschaft.

Die Ergebnisse der gestern in Jersey abgehaltenen Hauptversammlung der Meinl Airports International, wo die Aktionäre mit deutlicher Mehrheit die bisherige Führung abgewählt haben, werden von der Meinl Bank bedauert. Da der Substanzwert der MAI aber weit über dem derzeitigen Marktwert liege, bestünden für eine langfristig positive Entwicklung der MAI weiterhin gute Voraussetzungen. Das bisherige MAI-Management habe "attraktive, zukunftsträchtige Investitionen" getätigt und "eine hervorragende Substanz" aufgebaut, so die Meinl Bank. Bei Meinl Airports ist der Kurs der Zertifikate vom Zeichnungspreis zu 10 Euro je Papier (erster Handelstag war am 30. April 2007) um 44 Prozent auf zuletzt 5,60 Euro gesunken.

Befürchtet werde nun eine Zerschlagung der Gesellschaft durch Hedgefonds zum Nachteil der privaten Anleger. Die Ablehnung des vom Board und der Meinl Bank präsentierten "Fairness-Pakets" für MAI bedeute, dass die Verträge mit der Meinl Bank unverändert aufrecht blieben und auch die vertraglich vereinbarten Gebühren an die Meinl Bank in vollem Umfang zu zahlen seien, pocht die Bank auf weitere Geldflüsse. Der neue Airports-Board hat allerdings bereits heute angekündigt, den Geldfluss an Meinl zu stoppen.

Erfreut über MIP

Erfreut zeigt sich die Meinl Bank über die Ergebnisse bei Meinl Power, wo die Anträge der "Rebellen" knapp abgeblitzt waren. "Die mehrheitliche Zustimmung der Anleger zu den Board-Plänen unter Hans Haider beweist, dass die Investoren über ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein und Weitblick verfügen", heißt es von der Meinl Bank. Damit sei auch das "seitens der Meinl Bank aktiv und freiwillig angebotene Fairnessangebot" angenommen worden, wonach der Market-Maker-Vertrag mit der Meinl Bank beendet und die Managementgebühren "deutlich" reduziert werden. Zusätzlich werden die Lizenzgebühren so lange ausgesetzt, bis der durchschnittliche Kurs der MIP-Zertifikate im Quartal wieder den Ausgabekurs von 10 Euro erreicht habe.

"Im Interesse der Anleger haben wir konstruktiv an einer Lösung mitgearbeitet, die nun mehrheitlich angenommen wurde. Meinl International Power verfügt über eine gesunde Substanz, die nach der heutigen Entscheidung noch weiter ausgebaut wird - in einem zukunftsträchtigen Marktsegment ist die MIP sehr gut aufgestellt", heißt es seitens der Meinl Bank. Eine destruktive Zerschlagung durch kurzfristig profitorientierte Hedge Funds sei verhindert worden. Nun sei der Weg für einen "Neubeginn" frei.

Bei der Meinl Power ist der Kurs der Zertifikate vom Zeichnungspreis zu 10 Euro je Papier (Erster Handelstag am 1. August 2007) um 35 Prozent auf zuletzt 6,50 Euro gesunken. (APA)