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Sind wir TV-Konsumenten nicht grandiose Müllkübel? Über Jahrzehnte wurden wir, die das zuließen, mit Massen von billiger Fiktion aufgefüllt. Wir ließen Medienbiografien voll von sprechenden Autos und hirnverbrannten Problemchen reicher Kids aus Beverly Hills entstehen. Mühsam nagten unsere nostalgischen Fähigkeiten an den jugendlichen Fernsehfehlern, um sie langsam doch ins Schöne zu verkehren.

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Aber die Gegenseite gibt nicht auf: Die hart errungenen, schöngefärbten Erinnerungen lassen es uns gut finden, wenn wir mit demselben Müll noch einmal überschüttet werden, wenn dieselbe Maschinerie, die uns schon den früheren Mist vorsetzte, noch einmal zuschlägt.

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Freuen wir uns also mit weinenden Augen auf die Neuauflage von "Knight Rider" . Die neuen Folgen laufen im Herbst in den USA an, und sie machen unserer Erinnerung nur die Freude, dass David Hasselhoff (hier im Bild) nicht mehr mitspielen darf.

Freuen wir uns auf ein "Beverly Hills 90210" -Spin-off, das die ins Alter gekommene Zielgruppe von damals mittels eines neuen Geschwisterpaars aus Minnesota um die nächste Teenie-Generation erneuert. ProSieben überlegt den Kauf beider Serien.

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Wenn man schon den Prägungen der eigenen Fernsehbiografie nicht entfliehen kann, tröstet vielleicht die Zerstörungswut entmenschlichter Protagonisten. Viele werden um die "Sarah Connor Chronicles" (hier im Bild, ab Herbst auf ProSieben), die Serie, die den alten Terminator-Stoff wiederbelebt, nicht umhinkommen. (pum/DER STANDARD; Printausgabe, 30.7.2008)