Eisenstadt - Auf Wünsche aus der burgenländischen Landespolitik nach einer sozialen Staffelung der Energiepreise hat man bei der Begas reagiert: Das Unternehmen will künftig einen "Sozialtarif" anbieten, den Bezugsberechtigte für den Heizkostenzuschuss des Landes beantragen können, bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens am Dienstag. Zustande kommt der Sozialtarif dadurch, dass bei den Betroffenen auf die in der Vorwoche für September angekündigte Erhöhung des Gaspreises um zehn Prozent verzichtet wird.

Die Entscheidung sei vergangenen Donnerstag vom Vorstand getroffen worden, so die Sprecherin. Um den Tarif zu beantragen, ist eine Vorlage der Bestätigung notwendig, dass man zum Bezug des Heizkostenzuschusses berechtigt ist. Der Sozialtarif gelte ab 1. September und sei bis zum 30. August 2009 befristet. Den Heizkostenzuschuss für die kommende Wintersaison kann man von 15. November dieses Jahres bis Ende Februar 2009 in seiner Hauptwohnsitzgemeinde beantragen. Da die Jahresabrechnung für Gasabnehmer jeweils Ende März erfolge, könne der Sozialtarif rückwirkend ab 1. September verrechnet werden.

19.000 Burgenländer haben Anspruch

Anspruch auf den Heizkostenzuschuss und damit auch auf den Sozialtarif bei Gas hätten rund 19.000 Burgenländer, deren Einkommen unter dem Ausgleichszulagenrichtsatz liegt (derzeit 747 Euro für alleinstehende Personen, 1.120 Euro für Lebensgemeinschaften oder Ehepaare sowie 78,29 Euro für jedes Kind), so Soziallandesrat Peter Rezar (SP) in einer Aussendung. Schätzungsweise könnten rund 3.500 Haushalte vom Gas-Sozialtarif profitieren.

"Es ist erfreulich, dass es diese soziale Staffelung seitens der Begas definitiv geben wird", erklärte Rezar. Positive Reaktionen gab es auch vom ÖAAB, der Arbeiterkammer und vom Sozialdemokratischen Gemeindevertreterverband. Forderungen nach einem Sozialtarif wurden auf politischer Ebene in der Vorwoche erhoben.

Zur Forderung Rezars und von ÖAAB-Landessekretär Gerhard Altenburger nach einem Sozialtarif auch für Stromkunden hieß es aus der BEWAG: "Wir arbeiten an einer Lösung dieses Themas." Es werde in nächster Zeit Gespräche darüber innerhalb der EnergieAllianz geben, der die Bewag angehört, so ein Sprecher des Unternehmens. (APA)