Aller Welt Augen werden während des Sportspektakels auf China gerichtet sein. Doch im Vorfeld der Olympischen Spiele erhält auch eine Reihe von Problemen verstärkte Aufmerksamkeit.

  • Q Umwelt Algenteppiche, Luftverschmutzung und Heuschrecken bereiten den Veranstaltern seit Wochen Sorgen. Algenplagen sind an Chinas Küsten nichts Neues. So wie der Smog über Peking, der für gesundheitliche Beschwerden in der Bevölkerung verantwortlich gemacht wird. Im Kampf gegen eine Heuschreckenplage im Norden des Landes wurden Tonnen an Pestiziden eingesetzt.
  • Q Terrorismus Hochsicherheitszäune sollen das olympische Dorf vor möglichen Anschlägen schützen. Außerdem hat die Pekinger Polizei auf Sicherheitshinweise aus der Bevölkerung Belohnungen ausgesetzt. Als größte Bedrohung stellt China Aktivitäten uigurischer "Terroristen" dar. Die Uiguren, ein Turkvolk im Nordwesten des Landes, kämpfen seit Jahren, wie die Tibeter, gegen kulturelle Unterdrückung. Seit Jahresanfang wurden 82 mutmaßliche uigurische Terroristen verhaftet.
  • Q Protest Für die chinesische Regierung gelten Proteste als Bedrohung der nationalen Stabilität. Mittlerweile wurden jedoch drei Zonen eingerichtet, in denen Demonstrationen erlaubt sind. Protestaktionen müssen allerdings zuerst von der Stadtverwaltung genehmigt werden, womit Kundgebungen religiöser und ethnischer Minderheiten verboten bleiben.
  • Q Tibet Seit den von China blutig beendeten Protesten im März wurden 42 Tibeter verurteilt. Der Dalai Lama erklärte mehrfach, dass er kulturelle Autonomie für Tibet anstrebe, und nicht die Unabhängigkeit. Dennoch werden chinesische Behörden nicht müde, vor der "Dalai-Clique" zu warnen. (mw/DER STANDARD, Printausgabe, 30.7.2008)