Peter Grünberg ist einer von vier Nobelpreisträgern, die an den Alpbacher Technologiegesprächen von 21. bis 23. August teilnehmen werden. Auch der Chemiker Jean-Marie Lehn von der Université Louis Pasteur in Straßburg sowie die Physiker Wolfgang Ketterle vom M.I.T. Massachusetts Institute of Technology und Gerard 't Hooft vom Spinoza-Institut der Universität Utrecht haben ihr Kommen zugesagt. Sie werden sich alle dem sehr breit gefassten Thema "Wahrnehmung und Entscheidung in Wissenschaft und Technologie" widmen - in Sessionen wie "Die Zukunft der Wissenschaft" oder "Globaler Wettbewerb und globale Talente".
Im Programm der Technologiegespräche finden sich auch Namen wie Robin Alta Charo, Rechtswissenschafterin der University of Wisconsin, die sich mit ethischen Frauen in der Wissenschaft und einer möglichen Regulierung durch Behörden beschäftigt. Weitere Teilnehmer sind Peter Markowich, Professor für angewandte Mathematik an der University of Cambridge und Raymond F. DuBois vom Center for Strategic and International Studies in Washington.
Forschungsdialog
Für die im Wahlkampf befindliche heimische Politik ist Alpbach naturgemäß ebenfalls ein Forum: Das Wissenschaftsministerium will die Ergebnisse des Forschungsdialogs präsentieren. Der Forschungsdialog wurde in den vergangenen Monaten in ganz Österreich mit Tagungen zu unterschiedlichen Themen veranstaltet, um Ideen und Inhalte für eine neue Strategie zu sammeln.
Das Infrastrukturministerium wird unter anderem das neue Gender-Booklet präsentieren. Darin enthalten sind aktuelle Zahlen zum Frauenanteil in der außeruniversitären Forschung in Österreich. Zuletzt hatte man hier einen Rückschlag erlitten. Der Frauenanteil fiel von 21,4 Prozent im Jahr 2006 auf 20 Prozent im vergangenen Jahr. Eine Evaluierung der Forschungsförderung durch das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo soll auch zumindest teilweise vorliegen.
Abgeschlossen werden die Technologiegespräche wie auch im vergangenen Jahr vom Universitätstag. Das Thema: "Grenzgänge der Materialwissenschaft". Heimische und internationale Experten diskutieren am 23. und 24. August im Tiroler Bergdorf über Materialien und Werkstoffe in Verbindung mit Technologien, Kunst und Umwelt sowie Nano- und Biomaterialien. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 30.7.2008)