Klagenfurt/Wien/Peking - Österreichs Olympia-Team für die Spiele in Peking umfasst endgültig nur noch 70 Namen. Der Internationale Volleyball-Verband bestätigte am Donnerstag, dass das Beachvolleyball-Duo Sara Montagnolli/Sabine Swoboda wegen der Rückenverletzung Swobodas nicht in Peking antreten wird. An Stelle der beiden Österreicherinnen wurden die Schweizerinnen Simone Kuhn/Lea Schwer nominiert.

Das Österreichische Olympische Komitee ÖOC hatte den Quotenplatz des Duos zurückgegeben, nachdem sich der ÖOC-Arzt Dr. Alfred Engel nach einer eingehenden Untersuchung Swobodas wegen deren akut gewordenen Bandscheiben-Vorfall nicht bereiterklärt hatte, die Verantwortung zu übernehmen. Swoboda schickte daraufhin unterstützt von ÖVV-Vizepräsident Stefan Potyka mehrere Unterlagen sowie ein ärztliches Gutachten an den Internationalen Verband.

Nachdem nun aber auch dieser das Aus für Montagnolli/Swoboda bestätigte, wird laut Potyka auch der ÖVV keine weiteren Schritte mehr unternehmen. "Wir nehmen die Entscheidung zur Kenntnis", so Potyka, nachdem er beide Athletinnen informiert hatte.

Die beiden Sportlerinnen wollen dies aber weiterhin nicht hinnehmen und womöglich sogar Rechtsanwälte einschalten. "Ich akzeptiere diese Entscheidung nicht, bevor die Rechtsgrundlage nicht geklärt ist. Ich hoffe weiter, dass es nach Abklärung der rechtlichen Dinge noch irgendwie geht", erklärte Swoboda am Donnerstag.

Montagnolli, die in Klagenfurt mit Ersatzpartnerin Kerstin Pichler angetreten war, weil Swoboda derzeit in Wien therapiert wird, meinte unter Tränen: "Ich finde das unbegreiflich. Niemand vom ÖOC hat mit uns gesprochen, das ist eine bodenlose Frechheit. Das, was man uns damit wegnimmt, kann man uns unser ganzes Leben nicht mehr zurückgeben. Aus meiner Sicht ist der Zug abgefahren. Wenn Sabine noch was unternimmt, hat sie meine Unterstützung."

Für das ÖOC ist das Aus für Montagnolli/Swoboda aber längst endgültig. "Wir haben den Quotenplatz zurückgegeben, alle Fristen sind abgelaufen. Es tut uns leid für die Sportlerinnen. Aber Beach-Volleyball ist ein Team-Sport, also macht auch die Nominierung einer Ersatzspielerin keinen Sinn, weil sich diese beiden nicht zusammen die Qualifikation erkämpft haben", sagte ÖOC-Sportdirektor Matthias Bogner in Peking. Die Verletzung Swobodas sei derart gravierend, dass ein Notfall nicht auszuschließen sei. (APA)