Wien - Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider hat am Dienstagabend die Frage des Spitzenkandidaten seines BZÖ für die Nationalratswahl weiter offengelassen. Im ORF-"Report" sagte Haider auf die Frage, ob er selbst antreten werde, er wolle den Parteigremien nicht vorgreifen. Die Kärntner könnten aber davon ausgehen, dass er bei der Landtagswahl im nächsten Jahr wieder antreten werde. Gleichzeitig gestand er dabei zu, dass das eine das ander nicht unbedingt ausschließen müsse.

Für den Fall, dass das BZÖ den Wiedereinzug ins Parlament schaffen sollten, wollte Haider für mögliche künftige Koalitionen "keine Varianten ausschließen". Ihm gehe es nur darum, eine neuerliche rot-schwarze Koalition zu verhindern.

Ebenso wie zuvor schon BZÖ-Obmann Peter Westenthaler selbst übte auch Haider heftige Kritik an der nicht rechtskräftigen Verurteilung Westenthalers wegen falscher Zeugenaussage zu neun Monaten bedingter Haft. Der Kärntner Landeshauptmann verwies darauf, dass in der Vergangenheit führende SPÖ-Politiker für schwerwiegendere Vergehen nur Geldstrafen bekommen hätten und Kinderschänder nur zu vier oder viereinhalb Monaten verurteilt worden seien. Richter Liebtreu müsste nach Ansicht Haiders deshalb eigentlich "Hassvoll" heißen. (APA)