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Ein Leben zu zweit verringert das Risiko auf Altersdemenz um ein Vielfaches.

Foto: APA/dpa/Werner Baum

Stockholm - Ist man Single im mittleren Alter kann dies ein erhöhtes Risiko einer Demenz-Erkrankung bedeuten. Wissenschaftler des Karolinska Institutet haben nachgewiesen, dass eine Ehe oder das Zusammenleben mit einem Partner das Risiko halbieren können. Die Forschung geht davon aus, dass soziale Interaktionen helfen könnten, eine Erkrankung abzuwehren, berichtet BBC Online.

Der Alzheimer's Research Trust bewertet die Ergebnisse der aktuellen Studie als Besorgnis erregend und weist in diesem Zusammenhang darauf hin, wie hoch die Scheidungsrate allein in Großbritannien ist.

Bis zu sechsfach höheres Risiko

Das Team um Krister Hakansson geht davon aus, dass manche Menschen sogar stärker betroffen sein könnten. Geschiedene, die Single geblieben waren, verfügten über ein drei Mal so hohes Demenz-Risiko. Bei jenen, die jung verwitweten und alleine blieben, erhöhte sich das Risiko sogar auf das Sechsfache.

Die Forscher analysierten die Daten von 1.449 Personen, die in einer finnischen Datenbank gespeichert waren. Sie wurden befragt, in welcher Form einer Beziehung sie im mittleren Alter lebten. Nach 21 Jahren wurden sie erneut befragt, um in der Zwischenzeit entstandene Demenz-Erkrankungen festzustellen.

Insgesamt 139 Personen hatten eine kognitive Beeinträchtigung erlitten. Bei 48 Teilnehmern wurde eine Demenz diagnostiziert. Auch nachdem Faktoren berücksichtigt worden waren, die einen Einfluss auf das Entstehen dieser Krankheit haben können, war das Erkrankungsrisiko für Singles deutlich höher.

Vielfacher Stimulus

Hakansson, der die Studie leitete, erläuterte, dass das Leben in einer Paarbeziehung normalerweise eine der intensivsten Formen sozialer und intellektueller Stimulierung ist. "Wenn soziale und kognitive Herausforderungen gegen eine Demenz schützen können, sollte das auch für die Beziehungen zwischen zwei Menschen gelten." (pte/red)