Konya - Beim Einsturz eines Wohnheims für Teilnehmerinnen eines Korankurses in der Türkei sind mindestens 16 Mädchen ums Leben gekommen. Bei dem Unglück in der Nähe von Taskent in der zentralanatolischen Provinz Konya seien zudem 27 Schülerinnen verletzt worden, teilte Innenminister Besir Atalay am Freitag mit. Zudem würden noch vier bis sechs Mädchen unter den Trümmern vermutet.
Ein überlebendes Mädchen berichtete von einer Explosion. Kurz darauf habe sich eine regelrechte Feuerwand durch das Wohnheim geschoben, wo die Mädchen sich gerade auf das Morgengebet vorbereiteten. Als Unglücksursache wurde eine Gasexplosion vermutet.
"Wir standen auf für das Morgengebet und ich ging die Treppe runter, um mich zu waschen", berichtete ein 13-jähriges Mädchen. "Auf einmal kam vom Erdgeschoß ein Knall." Sie sei schnell die Treppen wieder nach oben gelaufen. Kurz darauf habe es einen strengen Geruch nach Gas gegeben, gefolgt von einer heftigen Explosion.
Das Wohnheim wurde durch die Explosion völlig zerstört. Rettungskräfte versuchten im Laufe des Tages verzweifelt, sich zu den Verschütteten vorzuarbeiten. Per Lautsprecher forderten sie die vermissten Mädchen auf, sich durch Rufe oder Klopfzeichen bemerkbar zu machen. Mindestens eine Überlebende habe geantwortet, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi.
Mindestens zwei der Verletzte mussten im lokalen Krankenhaus operiert werden. "Wenn wir nach der Art der Verbrennungen der Verletzten gehen, dann denken wir, dass ein Gasbehälter explodierte", sagte ein Klinik-Sprecher. In dem Gebäude fand der Korankurs einer privaten Stiftung statt, an dem etwa 40 Mädchen im Alter von acht bis 16 Jahren während ihrer Sommerferien teilnahmen. (APA/dpa/AP)