Die USA und Nicaragua streiten seit Jahren um die in den 80er Jahren von der Sowjetunion gelieferten Luftabwehrraketen.

Im Jahr 2004 wurden 333 SAM-7 zerstört

Die umstrittenen San Andrés und Providencia-Inseln liegen vor der nicaraguanischen Küste in der Karibik.

Managua - Der nicaraguanische Präsident Daniel Ortega hat mit dem Einsatz alter sowjetischer SAM-7-Raketen gegen Kolumbien gedroht. In einer Ansprache anlässlich der Gründung der Luftstreitkräfte vor 29 Jahren sagte der Sandinist, die Raketen seien die einzigen Waffen, die Nicaragua im Falle eines kolumbianischen Luftangriffs einsetzen könnte.

Ortega wettert seit Wochen gegen die Regierung des südamerikanischen Landes, unter anderen wegen eines Disputs um die zu Kolumbien gehörende Karibikinsel San Andés. Außerdem wird der sandinistische Präsident von den Kolumbianern dafür kritisiert, dass er die kolumbianischen FARC-Rebellen unterstützt.

Washington will Boden-Luft-Raketen zerstören

Die sandinistische Regierung hatte während ihrer ersten Regierungszeit rund 2000 Boden-Luft-Raketen sowjetischer Produktion angeschafft. Von diesen sind nach offiziellen Angaben aus Nicaragua noch rund 1000 Stück in den Arsenalen des mittelamerikanischen Landes. Washington will die Vernichtung dieser Systeme erreichen, und hat Nicaragua entsprechende Angebote gemacht. Unter anderem boten die USA im vergangenen Jahr für die Vernichtung von über 600 Raketen medizinische Ausrüstungen und Medikamente für Krankenhäuser an.

Mit den Angeboten ist Ortega offenbar "angesichts der kolumbianischen Bedrohung" nicht zufrieden. "Wir müssen den Vorschlag sehr gut prüfen", sagte er bei der Ansprache am Donnerstag weiter. "Und zu einem gegebenen Zeitpunkt werden wir eine Antwort geben." (APA/dpa)