Laibach/Wien - Die börsennotierte Versicherungsgruppe UNIQA soll in der engeren Auswahl für den Kauf der zweitgrößten slowenischen Versicherung Adriatic Slovenica sein. Dies berichtet die Laibacher Tageszeitung "Dnevnik" mit Berufung auf inoffizielle Quellen. UNIQA soll für die zur KD Group gehörende Adriatic Slovenica 280 Mio. Euro angeboten haben, das sei das höchste von insgesamt fünf Offerten. Der Zuschlag soll in den nächsten Tagen erteilt werden, heißt es in dem Bericht.

Weder die UNIQA, noch die Eigentümer von Adriatic Slovenica wollten das Verkaufsverfahren kommentieren. "Wir haben Interesse an Akquisitionen in Mittel- und Osteuropa - zu dieser Region gehört auch der slowenische Markt. Dieser hat in bestimmten Segmenten noch Wachstumspotenzial", gab man sich bei UNIQA laut "Dnevnik" wortkarg.

Die österreichische Versicherungsgruppe hatte laut der Zeitung bereits im Jahr 2003 Interesse am Einstieg in den slowenischen Versicherungsmarkt gezeigt. Damals habe UNIQA ein unverbindliches Offert für die Anteile an den damals noch getrennten Versicherungen Slovenica und Adriatic gelegt.

Der Ausgang des laufenden Verkaufsverfahrens sei allerdings noch ungewiss, berichtet "Dnevnik". Die Österreicher wollen nämlich von Führungsorganen der Adriatic Slovenica eine Zusicherung, dass sie selbst für die möglichen Lasten aus der Vergangenheit haften werden. So möchte sich UNIQA vor einem schlechten Einkauf schützen, obwohl sie bereite eine Due-Diligence-Prüfung durchgeführt habe, so die Zeitung.

Adriatic Slovenica entstand Mitte 2005 durch den Zusammenschluss der Versicherungen Adriatic und Slovenica. Die Versicherung mit Sitz in Koper hat 2007 einen Nettogewinn von 26,9 Mio. Euro erwirtschaftet und nahm 251 Mio. Euro an Prämien ein. Im Vorjahr hatte die Versicherung einen Marktanteil von 14 Prozent am slowenischen Markt. Adriatic Slovenica gehört zur 100 Prozent der KD Holding, die ein Teil der KD Group ist.