In den Tiroler Bergen, ganz ohne Strapazen.

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Grafik: DER STANDARD

Die mit mächtigen Wandfluchten nach Süden abbrechenden Erhebungen der Mieminger Kette bilden ein alpines Panorama, das kaum zu überbieten ist und daher auch oft die Kulisse für Heimatfilme und TV-Serien bildeten.

Die höchsten Spitzen sind den Kletterern vorbehalten, und selbst die bekannte Hohe Munde stellt eine sehr strapaziöse Tour dar, weil der Lift zur Rauthhütte eingestellt ist. Relativ leicht hingegen ist die Besteigung der vorgelagerten Wankspitze, die einen fantastischen Blick auf den bizarren Felskamm und die ausgedehnten hellen Wände beschert.
Dazu kommt die beeindruckende Sicht auf das Mieminger Plateau und ins Inntal, zu Nordkette, Martinswand, zu den Ötztaler und Lechtaler Alpen.

Einsam ist der Berg daher nicht, zumal man die Wanderung stark verkürzen kann, indem man mit dem Taxibus (Tel. 0800-171819) bis zum Lehnberghaus fahren und von dort erst zum Gipfel aufsteigen kann. Selbst diese Reduzierung der Gehzeit vermindert kaum die Freude an der Tour.

Neben den vielen Aussichtspunkten, die zum Verweilen einladen, findet der Wanderer eine herrliche alpine Pflanzenwelt vor.

Für erfahrene Bergsteiger, die trittsicher und schwindelfrei sind sowie über die entsprechende Ausrüstung verfügen, bietet sich eine Runde an, denn von Norden führt ein versicherter Klettersteig der Schwierigkeitsgrade B und C auf den höchsten Punkt.
Alpine „Normalverbraucher" aber haben dort nichts verloren. Für diese Variante über die Hölle und das Stötttörl braucht man ab dem Lehnberghaus um eine Stunde länger als für den Anstieg auf der Normalroute.

Die Route zur Wankspitze steigt ziemlich gleichmäßig an, lediglich ein kurzer Abschnitt zum Kamm unterhalb des Gipfels ist etwas steiler. Bei halbwegs guten Wetterverhältnissen bieten sich keine Schwierigkeiten. Die Beschilderung ist tadellos, die Markierung ausreichend. Bei unsicherem Wetter und besonders bei Gewittergefahr ist Vorsicht geboten.

Die Route: Vom - gebührenpflichtigen - Parkplatz Arzkasten bei Ob-steig folgt man ein Stück der Hüttenstraße und steigt dann auf dem rechten Ufer des Baches in etwa 1½ Stunden zum Lehnberghaus auf. Nun geht es den Hang hinauf zur Lacke - einem Sattel mit herrlicher Aussicht -, die man nach einer halben Stunde erreicht. Über freies Almgelände und zwischen Latschenfeldern führt der Weg auf einen Rücken und auf diesem weiter zum Gipfel. Gehzeit ab Lacke rund 1½ Stunden.

Der Rückweg erfolgt auf der Anstiegsroute, die Gehzeit zur Hütte beträgt 1½ Stunden, eine weitere Stunde benötigt man für den Weg zurück bis zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz Arzkasten. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/2./3.2008)