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Vegane Ernährung ist nichts für Kinder - sie bekommen zuwenig Nährstoffe

Foto: Getty Images/David Silverman

Frankfurt/Main - Ein vegane Ernährung ist nicht für Kinder geeignet. Diese Ernährungsform, die auf alle vom Tier stammenden Lebensmittel - wie Fleisch, Fisch, Milch, Eier, Honig - verzichte, könne den Energie- und Nährstoffbedarf von Kindern und besonders von Babys nicht decken, warnt der Zwickauer Kinder- und Jugendarzt Hans-Jürgen Nentwich. Bei einer vegetarischen, also lediglich fleischlosen, Ernährung sollten die Eltern auf geeignete Lebensmittelkombinationen achten, um beispielsweise den Eisenbedarf des Kindes zu decken.

Richtig kombinieren

Eisen könne mit Fleisch besser aufgenommen werden als mit pflanzlichen Lebensmitteln. Fleisch habe eine sogenannte Bioverfügbarkeit für Eisen von bis zu 40 Prozent, erklärt der Mediziner. Eisenhaltige pflanzliche Lebensmittel erreichten nur eine Bioverfügbarkeit von maximal 15 Prozent. Um für eine gute Eisenaufnahme zu sorgen, müssten Vegetarier vitamin-c- und eisenhaltige Nahrungsmittel zusammen verzehren, wie zum Beispiel einen Vollkornreisauflauf mit Brokkoli.

"Milchprodukte sollten Kinder dazu nicht erhalten, da Milch die Verfügbarkeit von Eisen vermindert", empfiehlt der Professor. Eingeweichte Getreide-Keime oder Hülsenfrüchte könnten unter Umständen ebenso für eine bessere Eisenaufnahme im Körper sorgen, wenn sich dadurch der Phytatgehalt des Lebensmittels verringere. Dieser Stoff binde Kalzium, Magnesium, Eisen und Zink im Magen und Darm, so dass diese Nährstoffe der Körper nicht mehr verwerten könne und unverdaut ausscheide. Mais, Soja, Weizen- und Gerstekleie enthielten besonders viel Phytat, Roggenkleie dagegen nicht, sagt Nentwich. (APA/AP)