Tokio - Der Neurotransmitter Dopamin senkt offenbar das Risiko einer Krebserkrankung. Das haben japanische Wissenschafter bei Versuchen an Mäusen herausgefunden. Die Studie wurde jetzt im International Journal of Cancer veröffentlicht.
Die Ergebnisse könnten die Beobachtung erklären, dass Schizophrenie-Patienten, die mit Dopamin behandelt werden, seltener an Krebs erkranken als die übrige Bevölkerung. Obwohl sie öfter rauchen und Alkohol trinken, leiden sie seltener an bösartigen Erkrankungen. Als Grund dafür wird ihr erhöhter Dopaminspiegel diskutiert.
Der Neurotransmitter Dopamin regelt eine Vielzahl von Steuerungsvorgängen im Körper. Die japanische Forschergruppe um Masanori Asada untersuchte die hemmende Wirkung von Dopamin auf das Tumorwachstum bei Mäusen.
Kleinere Tumore im Mäuseversuch
Den lungenkrebskranken Versuchstieren mangelte es an Dopamintransportern (DAT), die den Botenstoff zur Synapse, der Kontaktstelle zwischen zwei Nervenzellen, bringen. Die Wissenschafter stellten fest, dass die Tumoren dieser Mäuse deutlich kleiner waren als bei Artgenossen mit normalem DAT-Spiegel. Ebenso war die Zahl der neu gebildeten Blutgefäße im Tumor geringer.
In einer weiteren Versuchsreihe verabreichten die Forscher krebskranken Mäusen, denen es nicht an DAT mangelte, Substanzen, die selektiv den Dopamin-D1-Rezeptor hemmen. Es stellte sich heraus, dass auch diese Wirkstoffe das Tumorwachstum verlangsamen. Nach Meinung der Autoren könnte die Hemmung des Dopaminrezeptors als neuer Ansatz für die Krebstherapie erprobt werden. (APA)