Ried - Die vor Saisonbeginn noch zu den Abstiegskandidaten gezählte SV Ried hat am Sonntag im Heimspiel gegen Austria Kärnten den Sprung ins gesicherte Mittelfeld im Visier. Mit einem Sieg gegen das Schlusslicht hätten die Innviertler immerhin schon einen Acht-Punkte-Polster auf das Tabellenende.
Allerdings ist die Rieder Bilanz in den vergangenen 13 Partien nicht überwältigend. Zwei Siegen stehen drei Remis und acht Niederlagen gegenüber. Das Positive daran: Beide Erfolge datieren aus der laufenden Saison. Die bisher letzte Heimniederlage kassierte Ried in der Schlussrunde der abgelaufenen Saison beim 0:1 gegen Rapid. Eine Klagenfurter Mannschaft konnte indes in sechs Oberhaus-Anläufen noch nie in Ried gewinnen, am 15. September 2001 holte der FC Kärnten immerhin ein 1:1.
Die bisherigen Auftritte der Klagenfurter nötigten Ried-Betreuer Paul Gludovatz Respekt ab. "Kärnten ist überall sehr forsch aufgetreten und hat eine hohe Leistungs- und Laufbereitschaft gezeigt. Wir dürfen uns davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das ist eine tolle Truppe mit gutem Zusammenhalt", meinte der Burgenländer und vermutete: "Es wird schwieriger als gegen die Austria. Die spielen mit der Wut im Bauch."
Der am Dienstag verpflichtete Spanier Nacho wird vorerst auch nicht auf der Bank platznehmen, selbst wenn die Freigabe für den Spanier noch am Samstag eintreffen sollte. "Er muss sich erst akklimatisieren, wird sicher noch zweieinhalb Wochen brauchen."
Über einen Einsatz des angeschlagenen Ewald Brenner (Knie) wollte Gludovatz erst am Freitagabend entscheiden, Spielgestalter Herwig Drechsel ist wieder einigermaßen fit. "Drechsel ist unverzichtbar. Ihn werden die Kärntner sicher auszuschalten versuchen." Die Probleme bei Standards, aus denen man bei der Wiener Austria zwei Gegentore kassierte, sollten behoben sein. "Mir hat das wehgetan, und wir haben auch daran in den letzten Tagen gearbeitet." Man könnte freilich nicht alles ausbügeln. "Das liegt auch in der Selbstverantwortung der Spieler."
Für Austria Kärnten geht es laut Trainer Frenkie Schinkels darum, die bisher gezeigten guten Leistungen auch in Zählbares umzumünzen. "Wir waren schon in unseren Auswärtsspielen gegen Austria, Rapid und LASK die bessere Mannschaft, jetzt muss es endlich einmal mit Punkten klappen", sagte der Betreuer des noch sieglosen Schlusslichts, schränkte aber auch ein: "Die Rieder haben eine sehr starke Mannschaft, das habe ich gesehen, als ich sie gegen Kapfenberg und die Austria beobachtet habe."
Die Kärntner bestreiten im Fill-Metallbau-Stadion das vierte Auswärtsmatch in Serie, aufgrund eines Grönemeyer-Konzerts steigt die erste Heimpartie erst am kommenden Mittwoch gegen Sturm Graz. "Das sind Sachen, die in einer Fußball-Welt nicht vorkommen dürfen. So etwas macht uns zu einem Entwicklungsland", ärgerte sich Schinkels, dem auch sauer aufstieß, dass die Partie gegen Ried nicht schon am Samstag ausgetragen wird, zumal keiner der beiden Clubs Mitte der vergangenen Woche im Einsatz war.(APA)
SV Ried - SK Austria Kärnten (Sonntag, Fill-Metallbau-Stadion, 19.30 Uhr/live in Premiere Austria, Schiedsrichter Gerhard Grobelnik). Ergebnisse der vorigen Saison: 3:0 (auswärts), 3:1 (heim), 3:0 (h), 0:0 (a) ~
Ried: Gebauer - Brenner, Glasner, Stocklasa, Ulmer - Lexa, Strak, Kovacevic, Drechsel, Kujabi - Salihi
Ersatz: Auer - Pllana, Illibauer, Schmidl, Bammer, D. Berger, Hofer, Toth, Hadzic, Burgstaller, Reifeltshammer
Es fehlen: Mader, Hackmair (beide rekonvaleszent), Nacho (noch nicht matchfit)
Kärnten: Schranz - Bubenik, Chaile, Ortlechner, Prawda - Wolf, M. Weber, Riedl, Hinum, Junuzovic - Mair
Ersatz: H. Weber - Breitenberger, Bürgler, Nuhiu, Pichorner, Königshofer, Stückler, Pusztai, Dollinger, Bukva, Pirker
Es fehlen: Sandro, Adi (beide rekonvaleszent)