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Kate Allen hat sich nass gemacht, um die Schwächen beim Schwimmen zu korrigieren.

Foto: APA/RYAN

Innsbruck - Die Olympia-Stimmung steigt mit jedem Tag, bekannte Kate Allen. Die Triathletin, die vor vier Jahren bei den Spielen in Athen überraschend zur Goldmedaille gestürmt war, flog bereits am Freitag nach Asien, wo sie sich den letzten Schliff für den Wettkampf am 18. August holen will. Die geborene Australierin war zuletzt auf einem Höhentrainingslager in den Pyrenäen.

"Wichtiges Trainingslager"

"Das war ein sehr wichtiges Trainingslager", berichtete Allen. Unter Leitung ihres Trainers und Ehemanns Marcel Diechtler wurde extrem viel an Intensität gearbeitet. "Ich habe mir gar nicht vorstellen können, dass ich derart viel arbeiten kann", bekannte Allen. Besonders im Schwimmen habe sie sich stark verbessert: "Ich fühle mich in einer Superform".

Vergessen ist inzwischen der schwere Radunfall beim Weltcup Anfang April in Neuseeland, als sie mit der inzwischen wegen einer Dopingaffäre in die Schlagzeilen geratenen Landsfrau Lisa Hütthaler kollidierte. Allen verlor damals drei Zähne, zog sich Rippenbrüche, einen Daumenbruch und großflächige Abschürfungen im Gesicht zu.

Problematischer Griff zur Trinkflasche

"Sicherlich hat mich der Unfall in der Vorbereitung etwas zurückgeworfen", sagte Allen am Freitag, aber das sei inzwischen alles aufgeholt. Auch die Verletzungen seien bis auf den Daumen auskuriert. "Wenn ich zur Trinkflasche greife habe ich Probleme", schilderte die Triathletin, "das geht nicht automatisiert mit rechts. Ich muss immer denken, dass ich die linke Hand benützen soll." Erst Ende der Saison im Winter will sich Allen am Daumen operieren lassen.

23 Tage war Allen auf Höhentrainingslager, nun geht es zusammen mit ihrer Kollegin Tania Haiböck zur letzten Vorbereitung auf eine Insel vor Südkorea. "Wir wollen deshalb so früh anreisen, um uns zu akklimatisieren", sagte Allen, die in den kommenden fünf Tagen das Training zurückschrauben will, erst dann mit dem Feinschliff für den Olympischen Triathlon starten möchte.

Erfahrung aus dem Vorjahr

Vier Tage vor dem Rennen wird Allen in das Athletendorf in Peking übersiedeln, um auch auf der Rennstrecke, die sie von einem Wettkampf im Vorjahr schon kennt, zu trainieren. Dass das Radrennen zum Teil auf einer Tartanbahn durchgeführt wird, sei für sie kein Problem, das habe sie auch nicht extra trainiert. "Wir haben aus dem Wettkampf vor einem Jahr viel Erfahrung mitgebracht", schilderte die Triathletin, "sehr schlechte Luft, extreme Hitze und brutalen Regen hat es gegeben."

Bei den Erwartungen für die diesjährigen Spiele hielt sich Kate Allen jedoch zurück, von Verteidigung der Gold-Medaille war keine Rede. "Alles hängt vom Schwimmen ab. Wenn ich da in der ersten Gruppe dabei bin, ist eine Medaille möglich, sonst sicherlich nicht", sagte die Athletin, wobei sie betont, dass sie beim Schwimmen, bisher ihre schwächste Disziplin, im Vergleich zu Athen stark zugelegt habe.

Vorfreude auf die Eröffnung

Dass Allen bei der Eröffnungsfeier der Spiele nicht Fahnenträgerin für Österreich sein wird, bedauerte sie nicht: "Es war schon eine große Ehre zur Diskussion gestanden zu sein. Aber in aller Fairness: Hans Peter Steinacher hat sich diese Ehre verdient." Der Segler holte bereits zwei Olympische Goldmedaillen. Trotzdem freue sie sich total auf die Eröffnungszeremonie. "Das wird wieder ein tolles Erlebnis, genauso wie die Zeit im Olympischen Dorf, wenn man mit allen großen Stars zusammen in der Essenshalle sitzt", sagte Allen, die ihre definitiv letzten Olympischen Spiele richtig genießen möchte. Die Rückkehr aus China ist erst für zwei Tage nach der Schlussfeier geplant. (APA)