Graz/Wien - Der große Fußball-Schlager der fünften Runde zur tipp3-Bundesliga steigt Sonntagabend (19.30 Uhr) zwischen dem ersten Verfolger Red Bull Salzburg und Spitzenreiter LASK. Schon zweieinhalb Stunden (17.00 Uhr) vorher kommt es zum ebenso interessanten Duell der Europacup-Aufsteiger Sturm und Austria. Gewinnen die Wiener in Graz und gibt es später in Salzburg keinen Sieger, könnten sie zum ersten Mal in dieser Saison den Platz an der Sonne einnehmen.

Dagegen haben natürlich vor allem die Grazer ihre Einwände, sie wollen wie in jedem Spiel versuchen, zu gewinnen, formulierte Trainer Franco Foda. Die Schwarz-Weißen sind diesmal gleich doppelt motiviert, weil sie das 0:1 zuletzt in Altach gutmachen und sich für die jüngste Heimniederlage gegen die Austrianer revanchieren wollen. Am 29. März setzte es ein 1:2, wobei alle drei Tore von Violetten (Bak/Eigentor zum 0:1 bzw. Okotie und Kuljic in 90. Minute) erzielten wurden.

Foda hat nach dem 0:1 in Altach, dem ersten Nuller nach fünf Runden, sein Team nicht kritisiert, sondern gelobt. "Wir hatten sechs, sieben Riesenchancen, waren 90 Minuten klar besser, nur haben wir unsere Chancen vergeben und darüber haben wir gesprochen", sagte der Deutsche, der überzeugt ist, dass seine Truppe gegen die Austria wieder treffen wird. So wie gegen Rapid, Mattersburg und Honved. Die Frage nach dem Favoriten, stellt sich ihm nicht. "Das ist mir egal. Wir waren ja in Altach auch Favorit", bemerkte Foda.

Auch den Heimvorteil führt er nicht allein für Sturm ins Treffen. Was er vor allem sehen möchte ist, dass seine Mannen wieder guten Fußball zeigen. "Dann bin ich überzeugt, wird sich auch wieder der Erfolg einstellen." Der bisher jüngste gegen die Austria vor eigenem Publikum datiert vom 19. August 2006, als Amadou Rabihou zwei Minuten vor dem Ende einen Elfer zum 1:0 verwertete. Die Veilchen, in der Liga fünf Partien unbesiegt, verloren auswärts zuletzt am 25. März in Salzburg 0:2.

"Sturm spielt derzeit einen sehenswerten Fußball, den man gern anschaut. Die Grazer sind kombinationssicher und heimstark. Wir müssen alles geben, was in uns steckt", zeigt Austria-Trainer Karl Daxbacher vor den Blackies Respekt, hat aber gleichzeitig nach dem dem dritten Erfolgserlebnis in Folge (2:0 daheim im UEFA-Cup und Aufstieg gegen Tobol Kostanai) auch Vertrauen zu seiner Truppe. Sie habe schon in Linz in einer schwierigen Situation eine reife Leitung gezeigt. "Ich erwarte eine ähnliche Partie wie gegen den LASK und bin optimistisch. Wir haben die Klasse, um auch in Graz zu bestehen", sagte der Feldherr.

Sturm sei ebenso eine spielerisch starke Mannschaft, gegen die sich seine Schützlinge etwas leichter täten. Der Aufwärtstrend seit deutlich sichtbar, Acimovic ("So stelle ich ihn mir vor") habe seine Position im halblinken Mittelfeld gefunden, fühlt sich wohl, kommt am besten zur Geltung und bestätigte dies gegen die Nordkasachen mit einer sehr starken Vorstellung. Das spielerische Moment, das bisher kaum zutage trat, würde sich mit den Erfolgen und dem getankten Selbstvertrauen einstellen, ist der 55-Jährige überzeugt. Nach dem Aufstieg in die zweite Quali-Runde des UEFA-Cups stimmte er persönlich in der Kabine das "Zicke, Zacke, Zicke, Zacke, Hio, Hoi, Hoi", an.

"Das habe ich noch nie gemacht, aber es war mir in dieser Situation einfach ein großes Bedürfnis", meinte Daxbacher zu seiner Premiere. Dass die spielerische Note noch nicht so zur Geltung kam, liegt auch ein bisschen an den Neuen in der Mannschaft wie Krammer, Sun, Bazina, Hattenberger. Da gebe es noch viel Potenzial nach oben. Austria-Vorstand Thomas Parits spricht von einer schwierigen Aufgabe in Graz und sagte: "Sturm ist gut drauf, doch auch wir besitzen wieder mehr Selbstvertrauen. Die Chance lebt, dort drei Punkte zu holen."(APA)

SK PUNTIGAMER STURM GRAZ - FK AUSTRIA WIEN (Sonntag, UPC-Arena, 17.00 Uhr/live ORF 1 und Premiere Austria, Schiedsrichter Thomas Gangl/Vbg). Ergebnisse der Saison 2007/08: 2:2 (heim), 0:1 (auswärts), 2:1 (a), 1:2 (h)

Sturm: Schicklgruber - Schaschiaschwili, Feldhofer, Sonnleitner, Kandelaki - Hölzl, Kienzl, Hlinka/Beichler, Jantscher - Muratovic, Haas. Ersatz: Kobras - Lamotte, S. Foda, M. Sereinig, Scherrer, Peutsch/Pürcher, Prutsch/Kröpfl, Stankovic

Es fehlt: Gratzei (rekonvaleszent)

Austria: Safar - Standfest, Bak/Metz oder Madl, Schiemer, Majstorovic - Krammer, Hattenberger, Acimovic, Sun - Bazina, Okotie/Diabang. Ersatz: Almer - Troyansky, Suttner, Dragovic, Netzer, Sulimani

Fraglich: Bak (Rückenprobleme)

Es fehlt: Blanchard (rekonvaleszent)