Nancy - Gut 16 Jahre nach einem Flugzeugabsturz im Elsass mit 87 Toten ist Air France mit einer Klage gegen den französischen Staat gescheitert. Ein Berufungsgericht in der ostfranzösischen Stadt Nancy urteilte am Freitag, das Verkehrsministerium in Paris sei nicht wegen eines Lotsenfehlers der staatlichen Luftaufsicht zu belangen.

Die Luftfahrtgesellschaft und ihre Versicherung Allianz Global, die auf 54 Millionen Euro Schadensersatz geklagt hatten, müssen die Verfahrenskosten tragen. Ein Berufungsgericht in Colmar hatte den Lotsen im März von strafrechtlicher Mitschuld an dem Absturz freigesprochen.

Insgesamt sprachen die Richter im Frühjahr alle sechs Angeklagten frei, unter ihnen auch den früheren Technischen Direktor des europäischen Flugzeugbauers Airbus. Sie hoben dadurch ein erstinstanzliches Urteil auf, das Airbus zu Schadensersatz in Höhe von 500.000 Euro verurteilt hatte.

Bei dem Absturz westlich von Straßburg waren im Jänner 1992 insgesamt 87 Menschen ums Leben gekommen. Neun Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Das Flugzeug prallte bei dichtem Schneetreiben am Abend gegen einen Fels in den Vogesen. (APA/AFP)